Erneut ist ein Fall von Ozempic-Fälschungen aufgetaucht. In Neuss durchsuchte die Polizei am Morgen unter anderem ein Objekt in der Innenstadt mit dem Ziel, die Spritzen zu konfiszieren und so weitere Gesundheitsgefahren für potenzielle Käufer:innen zu verhindern. Festnahmen gab es nicht.
Ermittelt wird bereits seit Juli gegen die Betreiber einer Neusser „Firma“, die durch eine 51-jährige Düsseldorferin und ihre 78-jährige Mutter vertreten wird. Beide sind laut Polizei türkische Staatsangehörige und sollen damals von einer türkischen Firma mehr als tausend Einheiten der gefälschten Diätspritzen bezogen und teilweise vertrieben haben.
Die vertriebenen Ozempic-Fälschungen waren laut Polizei in Verpackung und Spritzen ähnlich gestaltet, jedoch ohne den Original-Wirkstoff. Stattdessen ist laut Polizei wieder Insulin enthalten, es handelt sich also wieder um überklebte Spritzen. Daher könnten schwerwiegende gesundheitlichen Gefahren bis hin zum Tod nicht ausgeschlossen werden.
Die in Umlauf befindlichen Fälschungen wurden nicht aufgefunden – daher kann die Polizei auch keine Hinweise dazu machen, woran die Pens zu erkennen sind. Die Ermittlung der Vertriebswege und des Verbleibs sind jetzt vorrangiges Ziel der Spezialisten des Düsseldorfer Kommissariats für Wirtschaftskriminalität. Bislang sei nicht davon auszugehen, dass die Fälschungen in die reguläre Lieferkette gelangt seien; vielmehr seien sie im Internet verkauft worden.
Die Düsseldorfer Polizei warnt davor, verbilligte Arzneiprodukte im Netz zu kaufen, insbesondere verschreibungspflichtige Medikamente ohne ärztliche Verordnung.
Im konkreten Fall könnte auf die beiden Frauen ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz, Betruges und gefährlicher Körperverletzung zukommen. Zudem steht ein möglicher sechsstelliger Vermögensvorteil im Raum.
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