BVDAK: Apothekenprotesttag im November
Geschlossenheit ist das Thema der Stunde. Das machte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem Deutschen Apothekertag deutlich. Geschlossenheit zeigten die Apothekenteams bereits am 14. Juni beim bundesweiten Protesttag und setzen ein Zeichen in Richtung Politik. Das soll sich wiederholen. Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) spricht sich einstimmig für einen weiteren bundesweiten Apothekenprotesttag im November aus.
„Bundesweite Streiks entfalten die größte Kraft. An den Beispielen anderer Berufsgruppen sehen wir, wie leicht regional angelegte Proteste umgangen werden können: Dann wird eben der nächstgelegene Flughafen angesteuert oder, in unserem Fall, eine Apotheke an den Rändern der geplanten Streikzonen“, macht der BVDAK-Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Hartmann deutlich.
Apothekenteams sollten geschlossen für die Honoraranpassung eintreten. Dafür sei ein ganztägiger bundesweiter Protesttag die wirkungsvollste Möglichkeit. Komme dieser nicht zustande, werde der BVDAK dennoch die von der Abda im November geplanten regionalen Streiks an vier Tagen – Mittwoch, beginnend am 8. November – unterstützen. Denn: „Geschlossenheit und Disziplin [werden] derzeit zum Maß aller Dinge.“
Angestrebt wird eine Korrektur des Fixums von derzeit 8,35 Euro auf 12,35 Euro. Dies müsse energisch weiterverfolgt werden. „Die berechtigten Interessen der Apothekenmitarbeiter dürfen vom Bundesgesundheitsminister nicht länger negiert werden“, so Hartmann. Rund 30 Prozent der daraus resultierenden, zusätzlichen Erträge sollten laut BVDAK unmittelbar in den Gehaltstarifvertrag einfließen. „Höhere Gehälter wären ein wichtiger Bestandteil, um die Berufe in den öffentlichen Apotheken attraktiver zu gestalten, um neue Mitarbeiter zu finden und längerfristig zu binden.“
„Bei allen Aktivitäten plädieren wir für Disziplin und Geschlossenheit, sowohl in Richtung der Abda, wie in Richtung aller anderen Gruppierungen“, appelliert Hartmann. Nur so könne die volle Unterstützung aller Patient:innen gewonnen werden. „Diesen müssen wir klar machen, warum wir streiken: Gegen weitere Apothekenschließungen, für eine sichere wohnortnahe Arzneimittelversorgung, für uns und unsere Patienten.“
Bis zum Jahresende wird mit weiteren Apothekenschließungen gerechnet. 600 könnten es sein. Geht es nach Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach, sollen Filialen ohne Rezeptur, Notdienst und Approbierte die Versorgung in strukturschwachen Gebieten sichern. Seine Pläne dazu hatte Lauterbach einen Tag vor dem DAT über die Presse und nicht im persönlichen Austausch mit der Apothekerschaft bekanntgegeben.
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