Dos and Don´ts bei schwerhörigen Kund:innen
In der Apotheke ist gute Kommunikation das A und O. Denn Missverständnisse können gefährlich werden. Stichwort Über- oder Unterdosierung. Doch mitunter ist die Geräuschkulisse im HV nicht gerade förderlich, um in Ruhe zu beraten. Besonders knifflig wird es, wenn der/die Gegenüber hörgeschädigt ist. Wie du dich bei schwerhörigen Kund:innen am besten verhältst, damit du trotzdem alle wichtigen Informationen vermitteln kannst und welche Stolperfallen du umgehen solltest, verraten unsere Dos and Don´ts.
Dos
Langsam und deutlich, bitte
Um ein möglichst gutes Verständnis bei schwerhörigen Kund:innen sicherzustellen, solltest du möglichst langsam und deutlich sprechen. Achte dabei auf Pausen sowie auf Lippen- und Mundbewegungen, denn diese kann der/die Gegenüber als weitere Orientierung nutzen, und verwende kurze, einfache Sätze.
Nachhaken
Einigen hörgeschädigten Patient:innen ist es unangenehm, wenn sie deine Beratung nicht verstehen, obwohl du das Gesagte schon wiederholt hast. Daher geben sie mitunter nur vor, alles verstanden zu haben. Hake daher noch einmal freundlich nach, ob noch Fragen bestehen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Schriftlich kommunizieren
Damit es bei der Einnahme der abgegebenen Präparate nicht zu Fehlern kommt, kannst du die wichtigsten Informationen noch einmal schriftlich notieren, beispielsweise den Einnahmezeitpunkt, die Dosierung und Hinweise zu Einnahme, Wechselwirkungen und Co.
Don´ts
Schreien
Stehen dir im HV schwerhörige Kund:innen gegenüber, solltest du bei der Beratung trotzdem nicht schreien. Denn eine höhere Lautstärke sorgt nicht automatisch für ein besseres Verständnis. Stattdessen wirfst du dadurch jede Diskretion über Bord, denn auch andere Kund:innen in der Apotheke bekommen das Gesagte mit.
Ungeduldig werden
Trotz aller Bemühungen lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass du einen Satz mehrmals wiederholen musst. Auch wenn dies Zeit und Nerven kostet, solltest du nicht die Geduld verlieren. Immerhin macht dein/e Gegenüber dies nicht mit Absicht, um dich zu ärgern.
Übertreiben
Wie so oft gilt auch beim Umgang mit schwerhörigen Kund:innen – nicht übertreiben. Achte darauf, dass dein Sprechen, deine Mimik und Gestik nicht zu unnatürlich wirken. Denn auch das kann das Zuhören und das Verständnis erschweren, informiert der Deutsche Schwerhörigenbund.
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