Metoclopramid ist bei Parkinson-Patient:innen kontraindiziert. Der Grund: Der Dopaminantagonist MCP kann die Parkinsonsymptome verstärken und mit der Medikation der Betroffenen in Konkurrenz treten.
Parkinson ist eine Erkrankung des ZNS. Die Betroffenen leiden unter einem Dopaminmangel durch Untergang der sogenannten schwarzen Substanz im Gehirn. Zu den typischen Symptomen gehören unter anderem Bewegungsstörungen, steife Muskeln, gastrointestinale Beschwerden aufgrund einer verzögerten Magen-Darm-Passage sowie Zittern. Diese Beschwerden können von Metoclopramid, das gegen Übelkeit zum Einsatz kommt, verstärkt werden.
Denn: MCP ist ein Dopaminantagonist und kann zentrale Dopaminrezeptoren blockieren – auch bei Nicht-Parkinson-Patient:innen. Zwar ist die Blockade reversibel und die Symptome verschwinden wieder nach dem Absetzen, aber vorübergehend können die Beschwerden von Parkinson-Patient:innen verstärkt werden.
Hinzukommt, dass MCP mit der Parkinson-Medikation in Konkurrenz tritt und die Rezeptoren besetzt. Somit können L-Dopa (Dopaminvorstufe) und auch Dopaminagonisten (verstärken Domaineffekt) nicht vollumfänglich wirken. Der Dopaminmangel kann sich verstärken.
Metoclopramid zählt zu den Prokinetika und regt im oberen Verdauungstrakt die Darmbewegung an. Die verbesserte Peristaltik führt zu einer schnelleren Magenentleerung. Der Wirkstoff kommt bei Motilitätsstörungen, Übelkeit und Erbrechen zum Einsatz. MCP kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und zu Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Angst führen. Durchfälle können ebenfalls als unerwünschte Wirkung auftreten.
MCP und Parkinsonsymptome: Die Alternative
Als Alternative können Parkinson-Patient:innen bei Übelkeit mit Domperidon behandelt werden. Der Wirkstoff blockiert die zentralen Dopaminrezeptoren nicht.
Vorsicht ist auch bei MCP und Fosfomycin geboten. Denn das motilitätsfördernde Mittel kann die Aufnahme von Fosfomycin beeinflussen. Bei zeitgleicher Gabe kann die Konzentration von Fosfomycin sowohl im Serum als auch im Urin vermindert sein. Der Grund: Die Erhöhung der gastrointestinalen Motilität durch MCP, die eine Resorptionsverminderung von Fosfomycin zur Folge hat. Die Folge: Das Antibiotikum kann nicht ausreichend gegen die bakterielle Infektion wirken – die Gefahr einer Resistenz ist erhöht. Die Lösung: MCP sollte zwei bis drei Stunden nach Fosfomycin eingenommen werden. In der Zeit hat das Antibiotikum seine maximale Serumkonzentration erreicht.
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