Die Grippeimpfung in den Apotheken ist zur Regelleistung geworden – aber machen die Kolleg:innen mit? Die Antwort liefert eine aktuelle aposcope-Befragung unter den Kolleg:innen.
Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach rechnet mit einem Corona-Herbst. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Und auch 90 Prozent der Apothekenmitarbeiter:innen halten es für wahrscheinlich, dass uns im Herbst eine neue große „Coronawelle“ treffen wird. Womit die Kolleg:innen jedoch nicht rechnen, ist ein Run auf die Apotheke in puncto Impfungen.
„Rechnen Sie mit einem Ansturm auf Impfungen in Vor-Ort-Apotheken in Deutschland im Herbst 2022“, wollte aposcope von den befragten Apotheker:innen und PTA wissen. Rund 74 Prozent rechnen mit keinem Ansturm auf Corona-Impfungen und 69 Prozent gehen nicht davon aus, dass es einen Run auf Grippeimpfungen geben wird. Ohnehin geben nur rund 24 Prozent der befragten Kolleg:innen an, dass in der Apotheke, in der sie arbeiten, geimpft wird.
Dabei könnte der Wert zumindest in puncto Grippeimpfung höher sein, denn zwei von zehn Befragten geben an, in der Apotheke keine Grippeimpfungen im Herbst 2022 anzubieten, da die Bestellfrist für Grippeimpfstoffe bereits abgelaufen war, als die Impfung zur Regelleistung wurde.
Doch es gibt noch weitere Gründe, in der Apotheke keine Grippeimpfung anzubieten – 64 Prozent der Befragten geben an, den Service nicht leisten zu können, weil kein Personal abbestellt werden kann. Denn nur Apotheker:innen dürfen gegen Grippe impfen. Sollten also auch PTA entsprechend qualifiziert werden? Ja, sagt rund ein Drittel der Befragten.
43 Prozent wollen Ärger mit der Ärzteschaft vermeiden und impfen deshalb nicht gegen Influenza. Und das, obwohl 41 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA sagen, dass Impfungen in den Apotheken vor Ort eine Chance sind.
Zur Methodik: An der aposcope-Befragung nahmen am 7. und 8. Juni insgesamt 510 Apotheker:innen und PTA teil.
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