ASS plus C Ratiopharm: Comeback 2023
ASS plus C Ratiopharm wird umgestellt. Darum ist das Arzneimittel derzeit nicht lieferbar. Ab März 2023 sollen die Brausetabletten voraussichtlich wieder verfügbar sein.
Acetylsalicylsäure (ASS) gehört hierzulande nach Ibuprofen und Paracetamol zu den beliebtesten Schmerzmitteln. Im Handel sind Tabletten und Brausetabletten. Letztere kann Ratiopharm zurzeit nicht liefern. Der Grund: „Wir nehmen bei diesem Medikament eine Produktumstellung vor“, teilt eine Sprecherin mit. „Hierfür ist die Dauer schwer abzuschätzen, deshalb gehen wir auf Nummer sicher und haben den März 2023 angegeben. Es kann aber auch deutlich schneller gehen, nur können wir dazu zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine verlässliche Auskunft geben. Sobald wir es konkreter wissen, ändern wir das Lieferdatum natürlich.“
Andere ASS-haltige Arzneimittel sind von der Produktumstellung nicht betroffen, daher gibt es auch keine Lieferverzögerungen. Diese beschränken sich nur auf ASS plus C Ratiopharm.
Acetylsalicylsäure (ASS) kommt bei leichten bis mäßig starken Schmerzen zum Einsatz. Die schmerzstillende Wirkung ist auf die nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 zurückzuführen. Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren nehmen als Einzeldosis 250 bis 500 mg im Abstand von vier bis acht Stunden ein. Maximal dreimal täglich kann eine Gabe erfolgen. Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene nehmen 500 bis 1.000 mg als Einzeldosis, im Abstand von vier bis acht Stunden und maximal dreimal täglich.
Vorsicht! ASS hat außerdem eine hemmende Wirkung auf die Blutgerinnung, deshalb ist besondere Vorsicht bei Patient:innen geboten, die Antikoagulantien wie Phenprocoumon einnehmen. Hier liegt eine Kontraindikation vor. Patient:innen sollten auf Paracetamol ausweichen und dabei die zulässige Tageshöchstdosis von 2.000 mg nicht überschreiten.
Wird ASS niedrigdosiert zur Thrombozytenaggregation eingenommen und Ibuprofen als Schmerzmittel eingesetzt, sollte ASS mindestens eine halbe Stunde vor oder acht Stunden nach der Ibuprofeneinnhame verabreicht werden. Ist eine langfristige Schmerztherapie angezeigt, sollte auf ein anderes Schmerzmittel ausgewichen werden.
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