Reiseübelkeit: Diphenhydramin für Erwachsene „geeignet“
In der Reiseapotheke sollte ein Mittel gegen Kinetosen nicht fehlen, denn nicht jede/r ist reisefest. Hilfe gegen Übelkeit, Brechreiz und Schwindel kommt aus der Apotheke. Aber welche Mittel sind geeignet? Stiftung Warentest hat 18 Präparate gegen Reiseübelkeit bewertet und hier kommt das Ergebnis.
Aus der Apotheke kommen verschiedene Mittel gegen Reiseübelkeit – apotheken- und auch verschreibungspflichtige. Zu den Klassikern unter den OTC-Arzneimitteln gehören Präparate mit Dimenhydrinat und Diphenhydramin sowie ein pflanzliches Mittel mit Ingwer. Pflaster mit Scopolamin sind hingegen verschreibungspflichtig.
Warum wird uns eigentlich übel? Wer sich beim Autofahren auf der Rückbank mit einem Buch oder Spiel die Zeit vertreibt, sorgt im Gehirn für Verwirrung – Übelkeit ist die Folge. Denn unser Körper befindet sich in einem unbeweglichen Raum, aber unser Gleichgewichtsorgan schaukelt und wird durch Beschleunigen und Bremsen beeinflusst. Darauf reagiert der Organismus mit Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Wenn wir schlafen, macht auch das Gleichgewichtsorgan eine Pause. Denn sind die Augen geschlossen, verarbeitet das Gehirn nur einen Sinneseindruck.
Wer einer Kinetose vorbeugen will, kann 30 bis 60 Minuten vor Reiseantritt ein Arzneimittel gegen Reiseübelkeit einnehmen. Die Arzneimittelexpert:innen von Stiftung Warentest stufen für Jugendliche und Erwachsene zwei Wirkstoffe – Scopolamin und Diphenhydramin – als geeignet ein. Scopolamin ist vor allem für Erwachsene auf Langstreckenreisen geeignet.
Diphenhydramin zählt zur Gruppe der Antihistaminika und unterdrückt die Wirkung des Botenstoffs Histamin – Übelkeit und Erbrechen wird entgegengewirkt. Nach der Einnahme kann es zu Müdigkeit kommen. Für Kinder wird der Wirkstoff als „mit Einschränkung geeignet“ eingestuft. Ursache sind mögliche ernsthaft Nebenwirkungen.
Mittel mit Dimenhydrinat – die Kombi aus Diphenhydramin und 8-Chlortheophyllin – werden von den Expert:innen als „mit Einschränkung geeignet“ eingestuft. Der Zusatz von 8-Chlortheophyllin soll den müdemachenden Effekt von Diphenhydramin mindern, allerdings bringe die Kombi keinen Zusatznutzen, so die Expert:innen. Erwachsene sollten stattdessen auf Diphenhydramin setzen.
Ingwer kommt als pflanzliche Alternative in Form von Kapseln. Der Vorteil: Im Vergleich zum Antihistaminikum macht Ingwer nicht müde und schränkt das Reaktionsvermögen nicht ein. Die Wirkung sei aber schwächer als bei Antihistaminka und müsse den Expert:innen zufolge noch besser belegt werden. Das Produkt ist daher nur mit Einschränkung geeignet.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ersatzkassen: Arbeitspreis erhöht sich zum 1. Mai
Mischen Apotheken antibiotische Trockensäfte an, können sie den Service nicht abrechnen. Anders sieht es bei der Rekonstitution von Evrysdi (Risdiplam, …
Vitamin D für Babys: Achtung bei flüssigen Darreichungsformen
Vitamin D ist unverzichtbar für den menschlichen Körper und ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben, beispielsweise für die Knochengesundheit. Um …
IXOS.PDL: Digitale Unterschrift wird deaktiviert
Pharmatechnik deaktiviert zum 1. Mai die Funktion der digitalen Unterschrift im Modul IXOS.PDL für den Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). …