CBD erlebt einen wahren Hype. Zahlreiche positive Eigenschaften werden der Verbindung zugesprochen. Aber was ist dran am Boom? Stiftung Warentest hat CBD-Öle und CBD-Kapseln genauer unter die Lupe genommen.
Cannabidiol (CBD) besitzt im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) keine berauschenden Eigenschaften, auch wenn die Wirkung über das körpereigene Endocannabinoidsystem (ECS) entfaltet wird. Medizinische Einsatzgebiete sind unter anderem Angststörungen, Entzündungen, Schmerzen, Appetitlosigkeit oder Epilepsie.
Auf dem Markt sind sowohl Öle als auch Kapseln – 17 Produkte hat Warentest auf Inhalts- und Schadstoffe analysiert und Studien gesichtet. Das Urteil könnte nicht eindeutiger sein.
„Nahrungsergänzungsmittel mit CBD können wir nicht empfehlen. Die versprochenen Eigenschaften sind nicht belegt, und die Mittel können riskant sein“, schreibt Warentest. Und das sind die Gründe:
- Sicherheit und Wirkung sind laut Warentest nicht belegt: So seien mögliche Schäden einer Langzeiteinnahme sowie Wechselwirkungen mit Arzneimitteln noch unklar.
- THC-Grenzwerte überschritten: Alle Produkte im Test enthalten neben CBD auch THC. Letzteres zumindest in Spuren. Vier Produkte – Pur Cannabisöl mit 2,75 Prozent CBD (Canobo), Bio CBD 5 Prozent Vollextrakt in Hanföl (Duowell), CBD Softgel Kapseln 5 Milligramm (Hempamed) und Nature Elements Vollspektrum Hemp Caps 25 mg (Natcan) – überschreiten den THC-Grenzwert, der laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) als unbedenklich gilt, ohne dass psychomotorische und psychogene Effekte zu erwarten sind. Pro Kilogramm Körpergewicht sollte pro Tag ein Milligramm nicht überschritten werden. Laut Warentest überschreiten die Kapseln von Natcan den Wert um das Zehnfache.
- Rechtslage: Nahrungsergänzungsmittel, BTM oder Lebensmittel? „Zum Verzehr geeignete CBD-Produkte befinden sich rechtlich in einer Grauzone, sie sind nicht zugelassen und dürfen nicht verkauft werden“, schreibt Warentest.
- Dünne Studienlage: So habe kein Anbieter im Test auf Nachfrage Studien zu Produkt und Nutzen zur Verfügung gestellt. „Wir fanden für Produkte mit Cannabidiol keine Beweise und Studien, die methodisch überzeugten“, schreiben die Expert*innen. Fundierte Belege gebe es nur für Arzneimittel mit Cannabidiol.
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