Corona-Impfstoffe: STIKO zu Impfintervall und Schwangerschaft
Zwei Corona-Impfstoffe, gleiche Regeln: In Europa sind zwei Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen – Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und mRNA-1273 (Moderna). Beide mRNA-Impfstoffe müssen für eine vollständige Impfserie zweimal verabreicht werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hält an den in der Zulassung festgelegten Impfintervallen fest. Außerdem sollen verschiedene Impfstoffe nicht gemischt werden.
Um die Impfserie der Corona-Impfstoffe abzuschließen, müssen zwei Injektionen mit einem zeitlichen Abstand verabreicht werden. Um möglichst schnell viele Menschen impfen zu können, kam die Diskussion auf, ob das Impfintervall nicht verlängert werden könne. Die US-Arzneimittelagentur FDA hat der Idee eine Absage erteilt. Die STIKO schließt sich an – das Impfintervall solle eingehalten werden.
„Die Gabe der 2. Impfstoffdosis soll innerhalb des durch die Zulassungsstudien abgedeckten Zeitraumes (derzeit 42 Tage) erfolgen“, teilt die STIKO im Epidemiologischen Bulletin mit. Der Mindestabstand bei Comirnaty beträgt 21 Tage, bei mRNA-1273 sind es 28 Tage. Sollte der empfohlene Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfstoffdosis überschritten worden sein, könne die Impfserie fortgesetzt werden und müsse nicht neu begonnen werden.
Nicht mischen! Eine begonnene Impfserie müsse nach aktuellem Kenntnisstand mit dem gleichen Produkt abgeschlossen werden, so die STIKO. Das gelte auch, wenn zwischenzeitlich andere Impfstoffe eine Zulassung erhalten haben.
Die STIKO hat auch zur Corona-Impfung während Schwangerschaft und Stillzeit Stellung bezogen. Daten zur Anwendung der mRNA-Impfstoffe bei werdenden Müttern und Stillenden liegen aktuell nicht vor. Die STIKO empfiehlt die generelle Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht. Allerdings sei eine akzidentelle Impfung in der Schwangerschaft keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch. „Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Covid-19 Erkrankung kann in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden“, so die Expert*innen. „Die STIKO hält es für unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt.“
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