Rund 4 Stunden pro Woche: Jede/r Zweite will weniger arbeiten
Während SPD und CDU/CSU im Koalitionsvertrag eine Aufweichung des Acht-Stunden-Tages ins Auge fassen, will der Großteil der Beschäftigten hierzulande nicht mehr, sondern weniger arbeiten. Konkret soll die Wochenarbeitszeit um mehrere Stunden sinken.
Im Schnitt 41,3 Stunden/Woche arbeiten Vollzeitkräfte hierzulande aktuell. Bei Teilzeitkräften liegt die Wochenarbeitszeit bei 25,2 Stunden. Doch das soll sich ändern, zeigt eine Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter rund 4.000 Beschäftigten. Der Großteil von ihnen möchte weniger arbeiten. Demnach wünschen sich 53 Prozent der Angestellten eine Verkürzung ihrer wöchentlichen Arbeitszeit, und zwar um rund vier Stunden (4,2).
Dabei kommt es jedoch auf die tatsächliche aktuelle Wochenarbeitszeit an. Denn wer zwischen 40 und 48 Stunden arbeitet, will dies durchschnittlich um 7,2 Stunden verringern. Geht die Arbeitszeit über 48 Stunden/Woche hinaus, soll die Wunscharbeitszeit sogar um knapp 15 Stunden (14,8) geringer ausfallen.
Weniger arbeiten: Wunsch vs. Wirklichkeit
Insgesamt liegt die Wunscharbeitszeit im Schnitt bei 32,1 Stunden/Woche, wobei Männer durchschnittlich eine 35 Stunden-Woche bevorzugen, Frauen dagegen nur knapp 29 Stunden (28,7) arbeiten möchten. Doch in den meisten Fällen wird der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten ohnehin nicht zur Realität, so die Beschäftigten. Das liegt vor allem an unflexiblen betrieblichen Abläufen (63 Prozent) sowie hohen Arbeitsanforderungen (60 Prozent). Aber auch finanzielle Gründe spielen für ebenfalls knapp sechs von zehn Befragten eine Rolle, warum sie nicht weniger arbeiten (können).
Arbeitszeit: Auch Verlängerung nicht immer möglich
Während immerhin vier von zehn Beschäftigten das aktuelle Pensum ihrer Wochenarbeitszeit beibehalten möchten, würde ein Teil der Angestellten (7 Prozent) auch gerne länger arbeiten – der Großteil davon Teilzeitkräfte. Auch hier scheitert der Wunsch jedoch oftmals. Das liegt jedoch nicht an den bestehenden Regelungen des Arbeitszeitgesetzes, die die Bundesregierung anpassen möchte. Stattdessen sind meist ein Veto durch den/die Chef:in oder ein Mangel an passenden Stellen im Betrieb Gründe. Hinzukommt, dass eine Verlängerung aufgrund von Kinderbetreuung und Co. gar nicht zu realisieren wäre.
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