Atropin-Augentropfen sind lichtempfindlich
Atropin-Augentropfen, die in der Apotheke hergestellt und in Flaschen aus Polyethylen abgefüllt werden, müssen vor Licht geschützt gelagert werden. Der Hinweis wurde in die Herstellungsvorschrift des DAC/NRF aufgenommen.
Atropin-Augentropfen werden in höheren Dosierungen (1 Prozent) zur Pupillenerweiterung eingesetzt. Dies kann beispielsweise vor einer Augenuntersuchung nötig sein. In einer Konzentration von 0,01 Prozent wird die Akkomodation hingegen kaum beeinflusst und die Pupille nur ein wenig weiter gestellt, aber das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit aufgehalten. Die Tropfen werden einmal täglich vor dem Schlafengehen ins Auge geträufelt. Hergestellt wird nach DAC/NRF. Abgefüllt wird in Augentropfenflaschen aus Braunglas mit flexiblem Tropfer aus Brom- oder Chlorbutylkautschuk oder Flaschen aus Polyethylen. Beide Varianten sind in Schutzfolie sterilisiert erhältlich.
Dabei ist die Lichtempfindlichkeit des Wirkstoffs in wässriger Lösung zu beachten. Zudem soll Atropinsulfat gemäß Arzneibuchmonographie vor Licht geschützt gelagert werden. Daher sind laut DAC/NRF Augentropfenflaschen aus Polyethylen lichtgeschützt umzuverpacken oder vor Licht geschützt zu lagern. Hinzukommt ein in der NRF-Vorschrift 15.34 vorgesehener Lichtschutz für in Kunststoffflaschen abgefüllte Augentropfen. Darum wurde im DAC/NRF 2024/2 der entsprechende Hinweis in der NRF-Vorschrift für die Herstellung von Atropinsulfat-Augentropfen zu 0,5/1 und 2 Prozent ergänzt. Hergestellt werden die Augentropfen aus Atropinsulfat, Thiomersal, Borsäure und Wasser für Injektionszwecke. Die Aufbrauchfrist beträgt vier Wochen, die Laufzeit ein Jahr.
Atropin ist das Racemat aus D- und L-Hyoscyamin und ist Inhaltsstoff verschiedener Nachtschattengewächse wie der Tollkirsche. Die Substanz wirkt als kompetitiver Antagonist an muscarinischen m-Cholinozeptoren. Atropinsulfat ist schwach sauer. Die hergestellten Augentropfen haben etwa pH 4,5 bis 5.
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