Am 27. September werden die Apothekenteams und der Nachwuchs genau hinhören, wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf die sechs Fragen der Abda antwortet, sagt Adexa Bundesvorstand Andreas May und hofft auf „positive Signale und keine weiteren Hiobsbotschaften.“
In der vergangenen Woche hat Lauterbach erneut eine Welle der Empörung und Fassungslosigkeit losgetreten. Im ARD-Morgenmagazin hatte der Minister vor Panikmache gewarnt und der Bevölkerung von Hamsterkäufen abgeraten. Apotheken würden Lieferengpässe und Honorarkämpfe miteinander vermischen. Ein Schlag ins Gesicht für die Apothekenteams. Die Aussagen des Ministers am vergangenen Donnerstag lassen die Hoffnung auf ehrliche und zukunftsweisende Antworten auf den Fragenkatalog der Abda schwinden und für nur „wenig realistisch“ erscheinen.
„Der Gesundheitsminister vermischt hier selbst die Themen“, kommentiert May den Auftritt des Ministers. „Und wie beim Apotheken-Protesttag im Juni stößt Lauterbach wieder eine Neiddebatte an – auf Basis einer unlauteren Verallgemeinerung“. Hier müsse die Standespolitik endlich stärker gegenhalten und aufklären.
„Ob eine Schließung von Apotheken am Mittwochnachmittag ein wirksames Zeichen setzen kann?“, fragt May. Zumindest die Medien seien stärker sensibilisiert als früher. „Aber so kraftvoll wie die Kundgebungen und Demos am 14. Juni wird es voraussichtlich nicht werden“, weiß der PTA. Ein Grund: Im Juni klärten die Teams die Kund:innen aktiv am Protesttag zur Situation in den Apotheken auf. Diese individuellen Gespräche über den Sinn und Zweck des Protestes und der damit verbundenen zeitweisen Schließung fehlen im September. Der Grund: Die Angestellten „sollen ja vor dem PC oder TV-Gerät die hybride Diskussion zwischen den Delegierten und dem Minister verfolgen.“
„Vermutlich muss man den ‚Tag der Antworten‘ unter Warmlaufen für noch größere Protestaktionen verbuchen. Eine hohe Beteiligung ist trotzdem wünschenswert, schon als Signal des Zusammenhalts der Apotheken untereinander“, so May.
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