Ständig neue Höchstwerte bei den Infektionszahlen, immer mehr Risikogebiete und zunehmend schärfere Regelungen: Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist deutlich spürbar. Das könnte sich bald auch noch anderweitig zeigen. Feiern nun die Corona-Hamsterkäufe aus dem Frühjahr ihr Comeback?
Leergefegte Nudel-Regale, mit Toilettenpapier-Packungen beladene Menschen und verzweifelte Supermarkt-Verkäufer*innen: Bilder wie diese waren zu Beginn der Corona-Pandemie keine Seltenheit. Und auch in der Apotheke deckte sich so mancher Kunde sicherheitshalber mit zusätzlichen Medikamenten ein. Mit den sinkenden Infektionszahlen im Sommer entspannte sich die Situation dann wieder und Nachschub war reichlich vorhanden. Doch angesichts der aktuell „sehr ernsten Lage“, auf die Virologen und die Politik verweisen, kehrt die Sorge vor einem erneuten Lockdown zurück. Und mit den steigenden Ansteckungszahlen drohen neue Corona-Hamsterkäufe, oder?
Keine Notwendigkeit für Hamsterkäufe
Trotz einer verschärften Pandemie-Situation erscheint das Horten von Lebensmitteln in den Augen von Regierungsvertretern überflüssig. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) betont beispielsweise gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund“. Die Lieferketten würden weiterhin gut funktionieren und die Lebensmittelversorgung sei zu keiner Zeit in Gefahr gewesen. Für sie seien Hamsterkäufe daher nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch. Ob das jedoch die Verbraucher*innen davon abhalten wird, sich mit Mehl, Nudeln, Konserven und Toilettenpapier zu bevorraten, bleibt fraglich. Immerhin gab es diesen Apell auch schon im Frühjahr und trotzdem rissen sich viele Menschen um Toilettenpapier und Co.
Corona-Hamsterkäufe 2.0: Apotheken rüsten zum Teil auf
Bereits jetzt bemerken große Supermarktketten wie Aldi Süd eine gesteigerte Nachfrage nach bestimmten Produkten und auch leere Regale machen über Facebook und Co. längst wieder die Runde. Also sind die Corona-Hamsterkäufe längst zurück? Die Supermarkt-Kette Edeka sieht anders als Aldi Süd aktuell „keine flächendeckende Veränderung im Einkaufsverhalten der Kunden“, berichtet die taz.
Und auch die Mehrheit des Apothekenpersonals (89 Prozent) beobachtet bei den Kund*innen derzeit (noch) keine Hamsterkäufe, wie eine aposcope-Umfrage von Mitte Oktober zeigt. Und auch ein Großteil der Apotheken selbst sieht derzeit noch von einer Bevorratung ab (60 Prozent). In Risikogebieten sieht es dagegen anders aus: Hier gibt knapp die Hälfte der Befragten Apotheker*innen und PTA (48 Prozent) an, dass sich ihre Apotheke derzeit zusätzlich bevorratet – vor allem mit Desinfektionsmittel, Atemschutzmasken und Schutzkleidung.
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