Zulassung für ersten Laientest auf Chlamydien und Gonorrhö
Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) steigt hierzulande seit Jahren an. Zu den häufigsten STI gehören unter anderem Gonorrhö – auch Tripper genannt – und Chlamydien. Für die Diagnose ist ein Arztbesuch notwendig. In den USA hat nun der erste Laientest auf Chlamydien, Gonorrhö und weitere STI die Zulassung erhalten.
Sowohl Neisseria gonorrhoeae, Auslöser von Gonorrhö, als auch Chlamydia trachomatis, verantwortlich für Chlamydien, sind gramnegative Bakterien, die die Schleimhäute infizieren und durch direkten Schleimhautkontakt übertragen werden. Behandelt wird meist mit Antibiotika wie Tetrazyklinen, Makroliden sowie Chinolonen. Ohne entsprechende Behandlung können beide Erkrankungen zu Unterleibs- oder Prostataentzündungen bis hin zu Unfruchtbarkeit führen.
Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose. Diese erfolgt in der Regel per Abstrich- oder Urintest in der Arztpraxis. Das Problem: der Schamfaktor. Um diesen zu umgehen, wurde nun in den USA von der Food and Drug Administration (FDA) der erste Laientest auf Chlamydien und Gonorrhö zugelassen.
FDA lässt Laientest auf Chlamydien und Gonorrhö zu
Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat kürzlich dem ersten Test auf Chlamydien und Gonorrhö mit Probenentnahme zu Hause eine Zulassung erteilt. Das Produkt trägt den Namen Simple 2 Test und ist rezeptfrei für die Anwendung bei erwachsenen Personen ab 18 Jahren erhältlich. Der Test eignet sich laut FDA zum Nachweis für alle sexuell übertragbaren Krankheiten außer HIV.
Durchgeführt wird der Test mittels Vaginalabstrich bei Frauen oder Urinprobe bei Männern. Nutzer:innen aktivieren das Testkit online und beantworten einige Gesundheitsfragen zur Auswertung durch einen Gesundheitsdienstleister. Anschließend erfolgt die Probenentnahme zu Hause. Die Probe wird dann an das zuständige Labor zur Untersuchung geschickt und das Ergebnis online per App übermittelt – bei positiven oder ungültigen Testergebnissen erfolgt die Weiterverfolgung durch einen Gesundheitsdienstleister.
Laientest als Maßnahme zur Eindämmung von STI
Die Zulassung für den Laientest auf Chlamydien, Gonorrhö und Co. erfolgte unter anderem auf Basis von sicheren Anwendungserfahrungen. Die Expert:innen warnen jedoch vor dem Risiko von falsch-positiven oder negativen Ergebnissen, die entweder zu einer unnötigen oder einer verzögerten Behandlung führen können.
Dennoch heißt es von den Expert:innen: „Diese Genehmigung stellt einen wichtigen Meilenstein im Bereich der öffentlichen Gesundheit dar und bietet Patienten mehr Informationen über ihre Gesundheit in der Privatsphäre ihres eigenen Zuhauses“, Der Grund: Durch die Ausweitung der Verfügbarkeit von entsprechenden STI-Tests würden Patient:innen schnellere Ergebnisse und damit auch einen schnelleren Zugang zu geeigneten Behandlungsmethoden erhalten, sodass STI besser eingedämmt werden könnten.
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