Zukunft Impfen: Was geht noch außer Grippe und Corona?
Dass Apotheken impfen können, haben sie in puncto Grippe- und Corona-Impfung bewiesen. Doch die Grippeimpfsaison ist erstmal vorbei und ändert sich nichts an den Vorgaben zur Schutzimpfungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, sind Apotheken bei der Corona-Impfung de facto raus. Sollten Impfungen in den Apotheken ausgeweitet werden? Und wenn ja, welche?
Derzeit impfen nur 18 Prozent der von aposcope befragten Kolleg:innen. Die Gründe, in der Apotheke zu impfen, liegen auf der Hand:
- stärkt das Ansehen der Vor-Ort-Apotheke: 77 Prozent
- Erweiterung des Leistungsspektrums: 75 Prozent
- hebt die Kompetenz des Apothekenteams hervor: 73 Prozent
- fördert die Kundenbindung: 59 Prozent
- fördert die Kundenneugewinnung: 50 Prozent
- das niederschwellige Angebot erhöht die Impfquoten: 43 Prozent
Finanziell ist das Impfen in der Apotheke kein Thema – nur 18 Prozent der Befragten geben das Honorar als Grund an, den Service anzubieten. Aber Impfen könnte lukrativ werden – aber nur, wenn das Impfen in der Apotheke ausgeweitet wird, denn nur dann lohnt sich der Aufwand von Schulungen und dem Vorhalten von Räumlichkeiten, sagen 66 Prozent.
Impfen in Vor-Ort-Apotheken kann durch die Niedrigschwelligkeit dazu beitragen, die Impfquote zu erhöhen, sagen 67 Prozent der Kolleg:innen.
Wann wird in der Apotheke geimpft?
Innerhalb der Öffnungszeiten mit Termin, sagen 88 Prozent der impfenden Kolleg:innen, 23 Prozent impfen auch ohne Termin während der Öffnungszeiten und 9 Prozent machen eine Immunisierung auch außerhalb der Öffnungszeiten mit Termin möglich. Und zwar bei 96 Prozent in den Räumlichkeiten der Apotheke – nur 4 Prozent haben externe Räumlichkeiten angemietet.
Zukunft Impfen: Welche weiteren Impfungen sind denkbar?
Generell gilt: Mehr als die Hälfte der Kolleg:innen ist der Meinung, dass Impfungen in Apotheken eine Chance für Vor-Ort-Apotheken sind und 44 Prozent können sich weitere Impfungen in der Apotheke vorstellen. Und das sind:
- FSME: 34 Prozent – 44 Prozent der Befragten geben an, dass die FSME-Impfung in der Apotheke unbedingt nötig ist, um die rückläufige Impfquote zu steigern.
- Tetanus: 26 Prozent
- Reiseimpfungen (z. B. Hepatitis A oder B, Typhus): 24 Prozent
- Diphterie: 19 Prozent
- Keuchhusten: 16 Prozent
Und auch PTA sollten impfen dürfen, sagen 45 Prozent der Befragten. Mehr noch: 46 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Apotheken MFA und Ärzt:innen für Impfungen anstellen dürfen sollen.
Kein Wunder, dass mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung ist, dass der Ausbau des niedrigschwelligen Impfangebots stärker in den Fokus der politischen Debatte gesetzt werden muss. Denn 58 Prozent sehen die Politik gefragt, durch die Erweiterung der pharmazeutischen Dienstleistungen weitere Impfungen in Apotheken zu ermöglichen (neben der Grippeimpfung und der Covid-19-Impfung).
Was spricht gegen das Impfen in der Apotheke?
Wer nicht impft, hat folgende Gründe:
- fehlendes Personal: 60 Prozent
- keine Räumlichkeiten/kein Platz: 59 Prozent
- fehlende zeitliche Kapazitäten: 57 Prozent
- wir möchten keinen Ärger mit den Praxen: 37 Prozent
- bürokratischer Aufwand bei der Übermittlung an das RKI: 33 Prozent
- Angst vor Impfreaktionen: 21 Prozent
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