Weihnachtswunsch einer PTA: Mehr Anerkennung für die Apotheken vor Ort
Es ist Weihnachten und nicht nur die Kleinen hatten ihren Wunschzettel geschrieben. Auch PTA Ursula hat einen Weihnachtswunsch – und zwar einen, den man nicht kaufen kann.
Schmuck, Kleidung und Kosmetika? Fehlanzeige! Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die Apotheken sind und doch wird immer wieder auf den Kolleg*innen rumgehackt. Damit sollte endlich Schluss sein, äußert PTA Ursula in ihrem Weihnachtswunsch.
„Dieses Jahr haben sicherlich viele Menschen Wünsche, die nicht mit Geld zu kaufen sind. So auch ich“, beginnt die PTA ihren Wunschzettel. „Ich würde mir wünschen, dass die Negativpresse über Vor-Ort-Apotheken aufhört.“ Denn schenke man den Berichten Glauben, seien die Apothekenmitarbeiter*innen unwissend, geben nur billige Schutzmasken aus China ab, beraten schlecht und vieles mehr.
„Natürlich gibt es überall schwarze Schafe, das will ich nicht abstreiten“, gibt die PTA zu bedenken. Aber ihr bekannte Kolleg*innen seien alle freundlich, hilfsbereit, wissend und wissbegierig, flexibel, belastbar, engagiert und motiviert.
„In der Medizin gibt es verschiedene Fachrichtungen und Mediziner*innen spezialisieren sich zu Dermatolog*innen, Ophthalmolog*innen oder Phlebolog*innen“, schreibt die PTA. „Sie kennen sich in IHREM Fachgebiet bestens aus. Patient*innen kommen nun von den unterschiedlichsten Fachärzt*innen in die Apotheken. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich Apothekenangestellte in allen Gebieten Wissen aneignen müssen und zudem noch bestens informiert in Sachen Homöopathie, Aromatherapie, Verbandstoffkunde sein sollten.“ Nicht zu vergessen das Können in Labor und Rezeptur. „Es ist unmöglich, in allen Fachbereichen Spezialist*in zu sein, doch sollte eine Frage offenbleiben, sind die PTA und Apotheker*innen stets gewillt, nachzuforschen und Informationen zu beschaffen.“
Nur mit der Beratung allein sei es aber nicht getan. „Welcher Arzt ist in der Lage, sich etwas Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen zu können“, fragt die PTA und liefert selbst die Antwort: „Auch hier sind wieder die Apothekenangestellten gefragt, die empathisch den Sorgen der Kund*innen zuhören, versuchen, Halt zu geben und ein Bindeglied zwischen Mediziner*innen und Patient*innen zu sein.“
„Für mich ist der Beruf der PTA eine Berufung und durch die Vielfältigkeit der Tätigkeiten und die stetige Veränderung im medizinischen, pharmazeutischen und technischen Bereich ein Beruf, der einem zwar viel abverlangt, aber auch unglaublich bereichernd ist und gewiss niemals langweilig wird. Ich kenne kaum eine Berufsgruppe, die fortbildungswilliger ist als die der PTA.“
Und dann hat Ursula noch einen Weihnachtswunsch: „Es wäre schön, wenn die Vor-Ort-Apotheken die Anerkennung bekommen würden, die sie sich erarbeitet haben. Nur Fußabtreter für einen Doc-Morris-Masken-tragenden Gesundheitsminister und Futter für die Klatschpresse zu sein, macht mürbe und lastet schwer auf unseren Schultern.
Wir lassen uns trotz allem nicht unterkriegen, denn wir schätzen unsere Kund*innen und werden diese auch weiterhin mit einem Lächeln (auch hinter der Maske) bedienen. Frohe Weihnachten!“
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