Keuchhusten ist längst nicht nur eine Kinderkrankheit, sondern trifft zunehmend auch Erwachsene. Zum Schutz kommt eine Immunisierung mittels Impfung ins Spiel. Doch die Keuchhusten-Impfung sollte regelmäßig gecheckt werden, besonders vor Reisen.
Um sich vor einer Pertussis-Erkrankung zu schützen, gehört die entsprechende Immunisierung zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Standardimpfungen und erfolgt mit einem Sechsfachimpfstoff. Neben der Grundimmunisierung sind drei Auffrischungsimpfungen empfohlen – jeweils im Alter zwischen fünf und sechs Jahren, neun und 16 Jahren sowie im Erwachsenenalter. Denn während der gewonnene Immunschutz nach einer durchgemachten Keuchhusten-Erkrankung zwischen vier und 20 Jahren anhält, sind es durch die Impfung maximal zwölf Jahre.
Das Centrum für Reisemedizin (CRM) mahnt derzeit, vor allem vor Reisen die Keuchhusten-Impfung zu checken – insbesondere, wenn das Reiseziel Dänemark ist. Der Grund: Dort ist aktuell von einer landesweiten Pertussis-Epidemie die Rede.
Keuchhusten-Impfung vor Reisen checken
Wie das CRM berichtet, steigt die Zahl an Keuchhusten-Fällen in Dänemarkt seit Monaten stark an. Konkret liegen die Zahlen monatlich rund zehnmal höher als gewöhnlich. Bis Mitte November wurden demnach bereits rund 3.170 Erkrankungen gemeldet. Umso wichtiger sei es daher, zu überprüfen, ob und wann die letzte Auffrischungsimpfung stattgefunden hat und diese gegebenenfalls nachzuholen oder zu erneuern. Denn derzeit würden in Dänemark vor allem junge Menschen bis 19 Jahre an Pertussis erkranken – ein Hinweis auf ausgelassene Auffrischimpfungen, so das CRM. Diese gelte es oftmals nachzuholen oder zu erneuern.
Das Problem: Die Immunisierung gehört zwar zu den Standardimpfungen, richtet sich allerdings vor allem gegen Bordetella pertussis, den Haupterreger von Keuchhusten. Die Schutzwirkung gegen Bordetella parapertussis – einem weiteren Erreger – ist daher eingeschränkt, was laut RKI ein möglicher Grund für die aktuelle Ausbreitung des Bakteriums und die steigende Zahl an Fällen von Pertussis auch hierzulande ist.
Pertussis gilt als hochansteckende Infektionskrankheit, die durch gramnegative, aerobe Stäbchenbakterien ausgelöst wird. Die Erreger bilden dabei Giftstoffe, die die Schleimhäute der Luftwege schädigen. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.
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