Warum schäumt der Urin?
Kontrollblick in die Kloschüssel: Wer dabei Schaum bemerkt, ist schnell beunruhigt. Oft hat schäumender Urin eine überraschende, harmlose Ursache – aber nicht immer.
Ein kleiner Schreck beim Blick in die Toilette: Der Urin schäumt auffällig. Was steckt dahinter? Einen Grund zur Sorge gibt es längst nicht immer: Ursache für die Bläschen sind manchmal schlichtweg Putzmittelrückstände, wie die Urologin Alice Salzer erklärt. Ihr Tipp lautet daher: Einmal alle Toilettensteine entfernen und die Schüssel mit Wasser spülen.
Schaum kann durch Eiweiße im Urin entstehen
Bei den folgenden Toilettengängen schäumt es immer noch? Das spricht dafür, dass der Eiweißgehalt im Urin erhöht ist. „Normalerweise halten die Nieren, die das Blut filtern, die Proteine – oder Eiweiße – zurück und geben nur Abfallprodukte in die Blase ab“, erklärt Alice Salzer. „Können die Nieren diese Funktion nicht mehr erfüllen, steigt der Eiweißgehalt im Urin an.“
Der medizinische Fachbegriff dafür lautet Proteinurie. Sie kann auf verschiedene Erkrankungen hindeuten – etwa auf bakterielle Entzündungen von Nieren oder Harnwegen. Auch Bluthochdruck oder Diabetes, die nicht oder nicht ausreichend behandelt sind, können sich durch schäumenden Urin bemerkbar machen.
Der Rat von Urologin Salzer: Tritt das Problem länger als drei Tage auf und lässt sich nicht auf Putzmittelrückstände zurückführen, sollte man diese Beobachtung ärztlich abklären lassen. Anlaufstelle dafür ist die Hausarztpraxis: Dort kann der Eiweißgehalt des Urins mit einem einfachen Test bestimmt und der Patient oder die Patienten gegebenenfalls an eine Facharztpraxis überwiesen werden.
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