Im Superwahljahr 2021 wird der 20. Bundestag gewählt. Die Parteien buhlen um Wählerstimmen, und zwar mit Inhalten – zumindest in den Wahlprogrammen. Mit diesen Vorhaben wollen Union, SDP, Grüne, FDP, Linke und Co. bei den Themen Arbeit und Familie bei den Wähler:innen punkten.
Das Wichtigste vorweg: Wir wollen dir lediglich einen Überblick zu einzelnen Punkten der Wahlprogramme der Parteien geben und keine Wahlempfehlung.
Partei | Arbeit | Familie |
CDU/CSU: „Gemeinsam für ein modernes Deutschland“ | Die Lohnzusatzkosten sollen auf einem stabilen Niveau von maximal 40 Prozent gehalten werden. Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit. Minijobgrenze von 450 Euro auf 550 Euro pro Monat erhöhen. Betriebliche Altersvorsorge für alle. | „Wir werden es unseren Familien leichter machen, indem wir sie finanziell entlasten. Gleichzeitig versprechen wir, dass wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern und die Chancengleichheit von Frauen und Männern fördern“, heißt es im Wahlprogramm der Union. Die Union hält am Ehegattensplitting fest und strebt den vollen Grundfreibetrag für Kinder an. Zudem soll der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende von 4.008 auf 5.000 Euro erhöht werden. |
FDP: „Nie gab es mehr zu tun“ | mehr Frauen in Führungspositionen Einführung des „Partnerschutzes“ gleiche Bezahlung für gleiche Leistung Minijob- und Midijob-Grenze erhöhen und dynamisch an den gesetzlichen Mindestlohn koppeln | Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Anliegen: bessere Kinderbetreuung an Hochschulen Möglichkeit für Väter und Mütter, ihre Lehrverpflichtungen/Forschungszeiten selbstbestimmter festzulegen Betriebskindergärten steuerlich fördern Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem Ende des Mutterschutzes garantieren Betreuungszeiten flexibilisieren steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten verbessern |
Grüne: „Deutschland. Alles ist drin.“ | „Gute Arbeit und faire Löhne“ lautet das Motto. Der gesetzliche Mindestlohn soll „sofort auf 12 Euro“ angehoben werden. Außerdem wollen die Grünen Vollbeschäftigung – „gute und sichere Jobs“ – schaffen. Die Tarifbindung soll erhöht und die Arbeit selbstbestimmter werden. Geht es nach den Grünen, soll künftig Schluss mit der Gender-Pay-Gap sein. | Die Grünen stellen die Kinder in den Mittelpunkt und setzen auf eine Kindergrundsicherung gegen Kinderarmut. Außerdem sollen Familien mehr Zeit haben. Alle Eltern sollen Elternzeit unkompliziert in Anspruch nehmen können. Mit KinderZeit Plus wollen die Grünen das Elterngeld auf 24 Monate ausweiten. Außerdem soll Alleinerziehenden der Rücken gestärkt werden. |
SPD: „Für dich.“ | „Arbeit wertschätzen“ Arbeit muss ordentlich entlohnt werden – die SPD fordert eine stärkere Bindung an Tarifverträge, die höhere Löhne garantieren. Mindestlohn von mindestens 12 Euro pro Stunde Garantie auf einen Ausbildungsplatz und das Recht auf Weiterbildung und einen beruflichen Neustart. Statt „Hartz IV“ unkompliziertes Bürgergeld | Bezahlbarer Wohnraum für alle – Mietpreisbremse soll entfristet werden Kindergrundsicherung freie Fahrt für Kinder in Bussen und Bahnen im Nahverkehr Kindergeld wird existenzsichernd sein und automatisch ausgezahlt |
Die Linke: „Zeit zu handeln“ | „Gute Arbeit, gute Löhne“ Erwerbstätige sollen von ihrer Arbeit gut und sicher leben können Niedriglohnsektor abschaffen und Tarifverträge stärken Weiterbildungsanspruch für alle Lohndumping durch Werkverträge und Verbot der Leiharbeit beenden gesetzlichen Mindestlohn auf 13 Euro erhöhen Tarifbindung für alle Unternehmen und Branchen Rechtsanspruch auf eine Vollzeitstelle gleicher Lohn für Frauen und Männer Befristungen stoppen | allen Menschen ein gutes, planbares Leben ohne Zukunftsangst ermöglichen gebührenfreie öffentliche Kinderbetreuung Elterngeldanspruch auf zwölf Monate pro Elternteil verlängern Mindestbetrag des Elterngelds auf 400 Euro und beim Elterngeld Plus auf 200 Euro anheben besonderer Kündigungsschutz für Eltern Arbeitszeitmodelle, die es Müttern und Vätern ermöglichen, ihren Beruf mit Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen mehr Kinderkrankentage Rechtsanspruch auf familiengerechte Arbeitszeiten |
AfD | „Der Bezug von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Anschluss an eine existenzsichernde Tätigkeit bzw. über den Bezug von Arbeitslosengeld hinaus soll auf maximal ein Jahr begrenzt werden.“ Mindestlohn beibehalten Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung absenken | vollständige steuerliche Absetzbarkeit von kinderbezogenen Ausgaben Absenkung der Mehrwertsteuer für Artikel des Kinderbedarfs auf den reduzierten Satz Ehe-Start-Kredit |
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