Vorsicht bei Enzymen und Tetracyclin
Enzyme wie Bromelain und Trypsin sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt. Dass Enzympräparate die Hemmung der Blutgerinnung verstärken können, ist bekannt. Außerdem ist daran zu denken, dass eine Arztrücksprache angezeigt ist, wenn die Enzymkombis bei gleichzeitiger Antibiose eingenommen werden.
Enzympräparate können in der Regel ohne Probleme mit anderen Arzneimitteln kombiniert werden. Vorsicht ist allerdings bei gleichzeitiger Gabe von Gerinnungshemmern sowie Immunsuppressiva geboten. Wird die Enzymkombi aus Bromelain, Trypsin und Rutosid eingenommen, kann es bei einer Antibiotikatherapie – im Speziellen mit Tetracyclinen, Sulfonamiden und Amoxicillin – zu einer Erhöhung der antibiotischen Wirkstoffe im Plasma- und Urinspiegel kommen. Schwankt die Konzentration der Substanzen in Blut und Urin, können die Nebenwirkungen verstärkt und der Therapieerfolg beeinträchtigt sein. Unter Umständen muss die Antibiotika-Dosierung vom behandelnden Arzt angepasst werden.
Tetracyclin
Tetracyclin besitzt vor allem bakteristatische Eigenschaften. Der Wirkmechanismus des Antibiotikums mit einem Naphthacen-Ringsystem beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese. Es kommt zu einer reversiblen Blockade der Bindungsstelle der Aminoacyl-tRNS an der 30S-Untereinheit des Ribosoms – die Elongation der Peptidkette wird unterbrochen.
Indikation
Der Wirkstoff ist angezeigt zur Behandlung von durch Tetracyclin-empfindliche Erreger ausgelösten Infektionen der Atemwege wie beispielsweise Pneumonien oder akute Schübe einer chronischen Bronchitis sowie Harnwegsinfektionen oder bei einer Kontraindikation von Penicillin bei unkomplizierter Gonorrhö und Syphilis.
Dosiert wird in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit der Erreger und der Schwere der Erkrankung. Tetracyclinhaltige Arzneimittel sollten in aufrechter Position eingenommen werden, da sonst die Gefahr für Schleimhautschädigungen der Speiseröhre besteht. Weil die gleichzeitige Nahrungszufuhr die Aufnahme von Tetracyclin beeinträchtigen kann, sollte die Einnahme mit einem zeitlichen Abstand von einer Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen erfolgen. Die Arzneimittel sollten mit ausreichend Flüssigkeit – etwa 250 ml – geschluckt werden; Milch und Milchprodukte sind nicht geeignet.
Enzyme
Enzyme wie beispielsweise die Kombi aus Bromelain, Trypsin und Rutosid besitzen entzündungshemmende Eigenschaften. Sie dienen der unterstützenden Behandlung von Schwellungen, Entzündungen oder Schmerzen als Folge von Verletzungen, oberflächlicher Venenentzündung (Thrombophlebitis), Entzündungen des Urogenitaltrakts oder chronischer Gelenkabnutzung. Außerdem können Schwellungen und Wasseransammlungen im Gewebe, die durch Entzündungen oder Verletzungen ausgelöst werden, gemindert werden.
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei sechs Tabletten, eine maximale Dosis von zwölf Tabletten täglich sollte nicht überschritten werden. Sind die Beschwerden nach 14 Tagen nicht abgeklungen, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Die Tabletten sollten über den Tag verteilt – beispielsweise zweimal täglich drei Tabletten – unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit mindestens eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit oder 90 Minuten nach dem Essen eingenommen werden.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Zahnschmerzen: CBD statt NSAR?
Zahnschmerzen können verschiedene Ursachen haben und den Alltag stark beeinflussen. Schnelle Schmerzlinderung ist gefragt. Eine Studie zeigt, ob Cannabidiol (CBD) …
Zulassung für ersten Laientest auf Chlamydien und Gonorrhö
Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) steigt hierzulande seit Jahren an. Zu den häufigsten STI gehören unter anderem Gonorrhö …
Blutdrucksenkung verringert auch Demenzrisiko
Jede/r Fünfte weltweit leidet an Hypertonie. Unbehandelt kann die Erkrankung schwere Folgen haben und sogar zum Tod führen. Umso wichtiger …