Vitamin D: Vergiftungssymptome nach Überdosierung
Auch wenn Vitamin D unverzichtbar für den menschlichen Körper ist, ist bei der Supplementierung Vorsicht geboten und es gilt der Grundsatz „weniger ist mehr“. Denn eine Überdosierung von Vitamin D kann schwere Folgen haben. Aktuell wird vor Vergiftungssymptomen gewarnt.
Vitamin D ist an verschiedenen Prozessen wie Stoffwechselvorgängen, der Bildung von Proteinen sowie der Steuerung von Genen beteiligt. Liegt die Serum-25(OH)D-Konzentration unter 25 bis 30 nmol/l (10 bis 12 ng/ml), ist von einem Mangel die Rede und die Einnahme von Vitamin D angezeigt.
Doch auf die Menge kommt es an. Denn während die Aufnahme von 2.000 IE/Tag als geeignet und sicher gilt, können hochdosierte Präparate eher schaden als nutzen. Mehr noch: Eine Überdosierung kann sogar zu Vergiftungssymptomen führen, wie die spanische Agentur für Lebensmittelsicherheit und Ernährung (AESAN) eindringlich warnt. Grund dafür sind zahlreiche aktuelle Fallberichte.
Warnung vor Überdosierung von Vitamin D
Was war passiert? Insgesamt mehr als zwölf Personen auf der Baleareninsel Mallorca mussten kürzlich im Krankenhaus behandelt werden, weil sie mitunter schwere Vergiftungssymptome nach der Einnahme von Vitamin D aufwiesen. So wurden bei ihnen neben stark erhöhten Vitamin D-Serumkonzentrationen auch überhöhte Calciumspiegel mit bereits einsetzendem akuten Nierenversagen festgestellt.
Zur Erinnerung: Von einer Überdosierung an Vitamin D ist die Rede, wenn die Serum-25(OH)D-Konzentration mehr als 50 ng/ml beträgt. Eine Hyperkalzämie gehört dabei zu den Hauptsymptomen und zeigt sich unter anderem durch Übelkeit, Bauchkrämpfe, Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit.
Alle Betroffenen waren zuvor gesund und hatten ein online gekauftes Nahrungsergänzungsmittel aus Spanien (Advanced Vitamin x 90 Kapseln von Erix Elite Sport Nutrition) eingenommen. Wie die AESAN informiert, handele es sich offenbar um einen Fehler in der Rezeptur, der zu einem überhöhten Vitamin-D-Gehalt bei einer Charge des Präparates (Chargennummer 251268) geführt hat.
Daher warnen die Expert:innen vor möglichen Nebenwirkungen unterschiedlicher Schwere. „Personen, die das von dieser Warnung betroffene Produkt zu Hause haben, wird geraten, auf den Verzehr zu verzichten“, heißt es in einer Mitteilung. Zuvor hatten bereits die für die Balearen zuständigen Behörden, darunter der Epidemiologische Dienst des Gesundheitsministeriums, gewarnt, nun folgte der landesweite Hinweis. Zudem wurden der gesamte Vorrat der betroffenen Produktcharge beschlagnahmt und eine Überprüfung beim Hersteller inklusive Probennahme durchgeführt.
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