Weniger Sonne, mehr Tabletten: In Herbst und Winter steigt die Nachfrage nach Vitamin D-haltigen Präparaten. Das Sonnenvitamin erlebt einen wahren Hype. Denn ein Mangel kann schwere Folgen haben. Aber auch eine Überdosierung birgt Gefahren für die Gesundheit. Darüber will die Barmer aufklären und hat eine Vitamin-D-Hotline eingerichtet. Fragen an den Teledoktor.
Keine Sonne, kein Vitamin D – trübe Zeiten
Es ist November, die Sonne macht sich rar, das Laub fällt und ebenso der Vitamin D-Spiegel. Laut Barmer haben mehr als 9,6 Millionen Menschen zwischen 18 und 79 Jahren einen Vitamin D-Mangel. Der Allrounder ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen, der Proteinbildung und der Steuerung von Genen im menschlichen Körper beteiligt. Ein gravierender Mangel kann laut Barmer zu Osteoporose, einer schlechten Knochengesundheit und Infekten führen.
Der Körper kann das Secosteroid selbst bilden. Etwa 90 Prozent werden über die Haut mit Hilfe von UV-B-Strahlung produziert. Weil in der trüben Jahreszeit die körpereigene Vitamin D-Produktion ins Stocken gerät, sollen im Rahmen der Selbstmedikation nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel einem Mangel vorbeugen.
Die Dosis macht das Gift
Nicht jeder müsse in der nasskalten Jahreszeit nachhelfen und Vitamin D künstlich zuführen, so die Barmer. Wer in welcher Dosierung substituieren muss, hängt vom Lebensstil und den persönlichen Erkrankungen ab. „Eine Überdosis an Vitamin D kann Übelkeit, Appetitlosigkeit und Bauchkrämpfe auslösen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Nierenschäden, Herzrhythmusstörungen oder zum Tod kommen. Personen, die langfristig Vitamin D-Präparate einnehmen möchten, sollten vorher unbedingt mit ihrem Arzt sprechen“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer.
Spaziergang statt Solarium
Ein Spaziergang unter freiem Himmel in der Mittagszeit kann die Vitamin D-Produktion ankurbeln. Wer hofft, im Solarium seinen Vitamin D-Speicher aufzufüllen, der wird von Beckmann enttäuscht. „Mit einem Besuch im Sonnenstudio lässt sich kein Vitamin D-Mangel vorbeugen. Denn Solarien setzen anstatt der für die Vitamin D-Synthese benötigten UV-B-Strahlung meist auf UV-A-Strahlung.“
Aber auch einige Lebensmittel sind wichtige Vitamin D-Quellen. Beispielsweise fette Fische wie Hering, Lachs und Makrele aber auch Leber, Eigelb und Speisepilze sollen in der dunklen Jahreszeit vermehrt auf dem Speiseplan stehen.
Vitamin D-Hotline bis 2. Dezember
Mit welchen Vitaminen und Mineralstoffen Verbraucher fit durch die kalte Jahreszeit kommen, verrät der Teledoktor der Barmer (0800 84 84 111) und zwar unabhängig von der Kassenzugehörigkeit noch bis zum 2. Dezember.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat einen Referenzwert für Vitamin D auf 25 μg Vitamin D pro Tag (entspricht 1000 I.E.) festgelegt – eine fehlende körpereigene Bildung vorausgesetzt.
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