Vitamin D: Besser in statt nach der Schwangerschaft?
Vitamin D als Multitalent: Dem Sonnenvitamin werden verschiedene positive Eigenschaften zugesprochen. So kann die Einnahme von Vitamin D Asthma bei Kindern vorbeugen – vor allem, wenn diese bereits in der Schwangerschaft und nicht erst danach erfolgt.
Während der Schwangerschaft wird Frauen die Einnahme bestimmter Vitamine und Nährstoffe empfohlen, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu fördern. Dazu gehört vor allem Folsäure, die bei Zellteilungs- und Wachstumsprozessen von großer Bedeutung ist. Auch Vitamin D ist für Mutter und Kind essentiell, reguliert den Calcium- und Phosphathaushalt im Körper und trägt unter anderem zur Gesundheit von Knochen, Zähnen und Muskeln bei. Mehr noch: Das Sonnenvitamin kann das Kind unter anderem vor Atemwegserkrankungen wie Asthma schützen.
Dabei sollte die Einnahme von Vitamin D am besten bereits in statt nach der Schwangerschaft erfolgen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team des Brigham and Women’s Hospital Boston.
Die Studie
Die Forschenden haben den vermeintlich schützenden Effekt von Vitamin D gegen Asthma bei Kindern untersucht. Genau wurde dieser bei einer Supplementierung in der Schwangerschaft, Stillzeit sowie im Kindesalter überprüft, und zwar mithilfe von Daten von mehr als 10.000 Teilnehmenden aus 16 randomisiert kontrollierten Untersuchungen.
Verglichen wurde die Einnahme von:
- Vitamin D versus Placebo/keine Supplementierung bei schwangeren oder stillenden Frauen
- Vitamin D versus Placebo/keine Supplementierung bei Säuglingen oder Kindern
- hohen versus niedrigen Vitamin D-Dosierung bei schwangeren oder stillenden Frauen
- hohen versus niedrigen Vitamin D-Dosierung bei Säuglingen oder Kindern
Als Höchstdosis wurden dabei 100.000 I.E. vierteljährlich verabreicht, die niedrigste Dosis lag bei 200 I.E./Tag.
Achtung, Überdosierung: Erfolgt bei Babys eine Therapie mit Vitamin D, ist bei flüssigen Darreichungsformen Vorsicht geboten.
Das Ergebnis: Vitamin D besser schon in der Schwangerschaft
Nahmen Schwangere Vitamin D ein, zeigte sich im Vergleich zu Placebo beim Kind ein geringeres Risiko für eine spätere Asthma-Erkrankung, und zwar unabhängig von der Dosis. Bei der Supplementierung hochdosierter Präparate ergab sich zudem ein schützender Effekt vor pfeifenden Atemgeräuschen (Giemen), die beispielsweise als Symptome einer obstruktiven Lungenerkrankung auftreten. Wurde erst nach der Geburt mit der Einnahme begonnen, war nur ein geringer oder kein präventiver Effekt gegen Asthma und Giemen zu beobachten. Hochdosierte Präparate zeigten jedoch einen geringfügigen Schutz vor Atemwegsinfekten.
Somit könnte es sinnvoll sein, Vitamin D besser in statt nach der Schwangerschaft einzunehmen. In welcher Dosis und ab welchem Zeitpunkt dies erfolgen sollte und welche unerwünschten Wirkungen mit der Einnahme verbunden sein können, lässt sich den Autor:innen zufolge nicht eindeutig feststellen. Aufgrund der unterschiedlichen Studiendesigns seien zudem keine verbindlichen Schlussfolgerungen in Bezug auf den Effekt von Vitamin D gegen Asthma und Co. möglich. Demnach seien weitere Studien, insbesondere an Säuglingen und Kindern, erforderlich, um die Auswirkungen einer Vitamin D‐Supplementierung auf Asthma und damit verbundene Faktoren eindeutig zu belegen.
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