Vitamin D ist nicht nur als Sonnenvitamin, sondern auch als wahres Multitalent mit zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Nun haben Forschende den Einfluss bei Krebspatient:innen überprüft. Dabei zeigt sich: Vitamin D senkt offenbar das Sterberisiko.
In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg die Ergebnisse von 14 unterschiedlichen randomisierten placebokontrollierten Studien mit insgesamt mehr als 104.000 Teilnehmer:innen analysiert, um herauszufinden, ob das Sonnenvitamin bei Krebspatient:innen Wirkung zeigt.
Tägliche Einnahme von Vitamin D senkt Sterberisiko
Dabei kam heraus, dass die Einnahme von Vitamin D3 die Krebssterblichkeit um 6 Prozent verringerte – laut den Autor:innen also nicht signifikant. Bei einem Blick auf eine tägliche Einnahme von 400 bis 4.000 I.E. des Sonnenvitamins war der Effekt jedoch deutlich größer. Demnach sank das Sterberisiko in der Vitamin D-Gruppe um bis zu 12 Prozent im Vergleich zur Placebogruppe sowie zu Patient:innen, die nur einmal im Monat höhere Dosen supplementierten. Der Grund: Bei einer täglichen Einnahme werde eine dauerhafte Bioverfügbarkeit von 1,25-Dihydroxyvitamin D ermöglicht, das wiederum aus Vitamin D entsteht und das Tumorwachstum hemmen soll.
Am meisten profitierten laut der Analyse Betroffene, die bereits vor der Diagnose mit der Einnahme begonnen hatten, sowie Personen ab einem Alter von 70 Jahren.
Vitamin D ist für die Knochen- und Zahngesundheit unentbehrlich und außerdem an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Gebildet wird Colecalciferol in der Haut bei Sonnenbestrahlung. Etwa 80 bis 90 Prozent können über die körpereigene Bildung abgedeckt werden – in Abhängigkeit vom Breitengrad, der Tages- und Jahreszeit, dem Hauttyp und der Dauer des Aufenthalts im Freien.
„Diese 12-prozentige Reduktion der Krebssterblichkeit haben wir nach ungezielten Vitamin-D3-Gaben an Personen mit und ohne Vitamin-D-Mangel beobachtet. Wir können daher davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, erheblich höher ist“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die regelmäßige Gabe von Vitamin D bei Krebspatient:innen habe laut den Forschenden daher großes Potenzial und sei „mit nahezu vernachlässigbarem Risiko und sehr geringen Kosten verbunden.“
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