Verwechslungsgefahr bei Otriven-Säuglinge: Pipettenflasche und Dosiertropfer im Umlauf
Bei der Abgabe von Otriven für Säuglinge ist derzeit besondere Aufmerksamkeit gefragt, denn es befinden sich die bekannte Pipettenflasche für Kleinkinder von ein bis zwei Jahren und der Dosiertropfer für Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren im Umlauf. Die Packungen unterscheiden sich im Etikett.
Im Januar 2020 wurde über mögliche potenzielle Medikationsfehler für Otriven 0,025 Prozent (Xylometazolin, GSK) Nasentropfen informiert. Unter Umständen können bei den Säuglingstropfen Fehldosierungen auf die Pipette zurückgeführt werden. In der Folge wurde die Indikation angepasst – die abschwellenden Nasentropfen mit Pipette sind bei Kindern unter einem Jahr kontraindiziert. Nun stellt GSK Otriven für Säuglinge auf einen Dosiertropfer um, der wieder für Babys und Kleinkinder unter einem Jahr geeignet ist. Der Grund: Aufgrund des neues Pumpsystems wird bei Betätigung nur ein definierter Tropfen abgeben. In der Folge wird das Risiko für Medikationsfehler verringert.
Derzeit ist Otriven für Säuglinge in beiden Varianten – Pipettenflasche und Dosiertropfer – im Umlauf. Voraussichtlich bis Ende August werden beide Applikationssysteme parallel zur Verfügung stehen.
Die Verpackung macht den Unterschied
Pipettenflasche (alt) | Dosiertropfer (neu) | |
Symbol | Abbildung Pipette | Abbildung Tropfer |
Altersangabe | Kleinkinder | Säuglinge |
Für Kleinkinder von 1 bis 2 Jahren | Für Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren | |
PZN | 03842082 | 16882769 |
Höhe Umkarton | 83 mm | 110 mm |
Die AMK bittet die Apothekenteams für die Zeit, in der beide Applikationshilfen zur Verfügung stehen, um verstärkte Aufmerksamkeit bei der Abgabe von Otriven für Säuglinge.
Ist die Nase dicht, ist der Leidensdruck bei Babys besonders groß, denn die Nasengänge der kleinen Patient:innen sind klein und die Schleimhäute schwellen schnell an. Ein Problem: Denn Babys atmen in den ersten Monaten hauptsächlich durch die Nase. Schnelle Hilfe ist gefragt. Hier kommt Xylometazolin zum Einsatz, denn das Alpha-Sympathomimetikum wirkt gefäßverengend – die Nasenschleimhäute schwellen ab. Die Wirkung setzt schnell ein und hält bis zu zwölf Stunden an.
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