Verringert Joghurt das Depressionsrisiko?
Depressionen sind häufige psychische Störungen. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Ergebnisse einer Metaanalyse zeigen zwar nicht, dass übermäßig verzehrte fermentierte Milchprodukte wie Joghurt das Risiko einer Depression mindern können, aber, dass der Verzehr von Joghurt positive Auswirkungen auf das Depressionsrisiko haben könnte.
Depressionen können verschiedene Ursache haben. Dass auch der Darm und die Ernährung eine Rolle spielen können, zeigen Studien. So zeigen die Ergebnisse einer australischen Studie, dass Jugendliche, bei denen häufig Fastfood und Süßigkeiten auf dem Speiseplan stehen, häufiger an depressiven Verstimmungen litten als Teenager, die sich gesund und ausgewogen ernährten.
Eine Metaanalyse weist zudem auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von fermentierten Milchprodukten und Depressionen hin. Stichworte Darm-Hirn-Achse und Mikrobiom. Zugrunde liegen Kohortenstudien verschiedener Datenbanken, die von 2010 bis 2022 zum Thema veröffentlicht wurden.
Acht Studien mit mehr als 83.000 Teilnehmenden konnten schließlich in die Metaanalyse einbezogen werden. Das Ergebnis: Vor allem für Käse und Joghurt konnte ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr und einem signifikant verringertem Depressionsrisiko festgestellt werden.
Das Fazit: „Unsere Metaanalyse ergab, dass die Aufnahme fermentierter Milchprodukte über die Darm-Hirn-Achse potenziell positive Auswirkungen auf Depressionen haben könnte“, so die Forschenden.
Darm und Hirn sind über Nervenbahnen miteinander verbunden und „kommunizieren“ über die Darm-Hirn-Achse. Aber auch das Mikrobiom und Botenstoffe spielen eine Rolle. So wird beispielsweise Serotonin im Darm gebildet – in den sogenannten enterochromaffinen Zellen. Sind Darm (Leaky Gut) und Mikrobiom geschädigt, kann dies auch die Bildung der Botenstoffe und somit die psychische Gesundheit beeinflussen. Eine Analyse mit depressiven Proband:innen, die mit einem Antidepressivum und zusätzlich mit einem Probiotikum behandelt wurden, zeigt, dass sich der Zustand der Betroffenen deutlich stärker verbesserte als in der Placebo-Gruppe (Antidepressivum ohne Probiotikum).
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