Urlaub: Besser mehrmals kurz, statt einmal lang?
Urlaub ist die schönste Zeit im Jahr und soll dazu beitragen, sich vom stressigen Apothekenalltag zu erholen. Kein Wunder, dass viele Angestellte gar nicht genug davon bekommen können und sich eine möglichst lange Auszeit wünschen. Doch was sorgt wirklich für Erholung – mehrmals kurz oder ein- bis zwei längere Urlaube zu nehmen?
35 Urlaubstage haben PTA und andere Apothekenangestellte mit Tarifbindung im Tarifgebiet des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken pro Jahr – ab mehr als vier Jahren Betriebszugehörigkeit sind es sogar 36 Tage. In Sachsen (34 beziehungsweise 35) und Nordrhein (33 beziehungsweise 34 Tage) fällt der Anspruch geringer aus. Um diesen zu nutzen, gilt: Urlaub sollte möglichst zusammenhängend genommen werden. So ist es in § 7 Absatz 2 Bundesurlaubsgesetz geregelt. Ausnahmen gelten nur, wenn „dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe“ vorliegen, sodass die freien Tage aufgeteilt werden müssen. Doch selbst dann sollten mindestens einmal im Jahr zwei Wochen Urlaub am Stück genommen werden – vorausgesetzt, Angestellte haben (noch) Anspruch auf mehr als zwölf freie Werktage. Für Apothekenangestellte in Nordrhein muss der eine Urlaubsteil laut Rahmentarifvertrag sogar mindestens drei Wochen betragen.
Doch ob das überhaupt eine gute Idee ist, wurde an der Hochschule Fresenius in Frankfurt untersucht. Das Ergebnis: Mehrmals im Jahr kurz Urlaub zu machen, sorgt für mehr Erholung als lange Auszeiten.
Urlaub: Mehrmals kurze Auszeiten bieten mehr Erholung
„Wochenlange Auszeiten versprechen Erholung, doch sie hält nicht lange an“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Begründung. Im Gegenteil: Schon wenige Tage nach der Rückkehr ist der Erholungseffekt in der Regel wieder verpufft. Denn der Stress geht anschließend meist unvermindert weiter oder nimmt sogar noch zu. Hinzukommt, dass die nächste Auszeit oftmals länger auf sich warten lässt, weil bereits viele freie Tage in Anspruch genommen wurden. Und das drückt zusätzlich auf die Stimmung. Stichwort Post-Holiday-Syndrom.
Im Gegensatz dazu dauern Erholung und Entspannung bei kompakten Urlauben deutlich länger an. Der Grund: Mehrmals pro Jahr kurz Urlaub zu nehmen, sorgt für mehr Vorfreude, weil sich Angestellte häufiger mit dem Planen der nächsten Auszeit befassen. „Dieses Planen macht glücklich“, erklärt Professor Dr. Nikolai Egold von der Hochschule Fresenius. Und auch die Wartezeit bis zum nächsten Abschalten ist in der Regel deutlich kürzer, was die Motivation zusätzlich steigern kann. Daher sollten Angestellte lieber mehrere kleinere Urlaube unternehmen, um sich nachhaltig zu erholen, so das Fazit.
Übrigens: Ob PTA bei Bedarf ihren gesamten Jahresurlaub am Stück nehmen dürfen, erfährst du hier.
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