Übermäßiges Schwitzen: Axhidrox kommt im August
Seit 2013 forscht Dr. Wolff an einem Arzneimittel gegen übermäßiges Schwitzen in den Achseln. Jetzt ist es so weit – Axhidrox (Glycopyrroniumbromid (GPB)) soll im August auf den Markt kommen.
Weltweit leiden etwa 5 Prozent der Menschen unter übermäßigem krankhaften Schwitzen. Ursache der sogenannten primären axillären Hyperhidrose ist eine Fehlregulierung der Schweißdrüsen. Die Behandlungsmöglichkeiten gegen die krankhafte Form der Schweißproduktion sind allerdings begrenzt. Mehr als die Hälfte der Betroffenen erhält keine Behandlung. Doch im August kommt nach vielen Jahren Entwicklungsarbeit mit Axhidrox eine Therapieoption in die Apotheken.
Hyperhidrose wird in primär oder sekundär unterteilt, wobei die primäre Hyperhidrose ohne erkennbare Ursache und unabhängig von anderen Krankheiten auftritt. Die Erkrankung resultiert oftmals aus einer Überaktivität des Sympathikus und betrifft vorrangig die Achselhöhlen. Aber auch die Handflächen oder Fußsohlen können vom übermäßigen Schwitzen betroffen sein. Die Schwere reicht von leichter Feuchtigkeit bis zu starkem Tropfen und kann die Lebensqualität – Arbeit, soziale Beziehungen, körperliche und Freizeitaktivitäten sowie die emotionale und psychische Gesundheit – erheblich beeinträchtigen.
Die sekundäre Hyperhidrose kann die Folge einer Grunderkrankung oder der Anwendung verschreibungspflichtiger Medikamente sein und betrifft im Allgemeinen viel größere Körperbereiche.
Axhidrox: Creme mit 1 Prozent GPB gegen schwere primäre axilläre Hyperhidrose
Nachdem Dr. Wolff im Rahmen des europäischen dezentralen Zulassungsverfahren (DCP) für die Creme mit 1 Prozent GPB gegen schwere primäre axilläre Hyperhidrose eine Zulassungsempfehlung durch die Referenzbehörde in Schweden erhalten hat, lag eine erste nationale Zulassung für die Creme vor. Weitere Zulassungen in den EU-Ländern Deutschland, Estland, Finnland, Kroatien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Schweden wurden beantragt. In Österreich ist Axhidrox bereits auf dem Markt, in Deutschland soll es im August so weit sein.
Axhidrox enthält 1 Prozent Glycopyrroniumbromid und soll wie eine Deocreme eingesetzt werden. Die Packung à 50 Gramm kostet je nach Land zwischen 50 und 65 Euro. Je nach Schweregrad sollen Anwender:innen zwei bis vier Monate damit auskommen. Axhidrox wird zunächst rezeptpflichtig sein.
Glycopyrroniumbromid ist ein anticholinerger Wirkstoff. GPB blockiert die Wirkung von Acetylcholin an cholinergen Rezeptoren, die für die Aktivierung der Schweißdrüsen verantwortlich sind.
Dr. Wolff hätte Axhidrox gerne direkt als OTC-Produkt auf den Markt gebracht, doch dies sei – trotz jahrzehntelanger Erfahrung mit dem systemischen Einsatz – nicht möglich, so der Geschäftsführende Gesellschafter Eduard R. Dörrenberg. „Wir werden nun im zweiten Schritt den OTC-Switch beantragen.“
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Timolol Micro Labs: Problem bei Öffnung ist Anwendungsfehler
Bei Timolol Micro Labs 2,5 mg/ml und 5 mg/ml Augentropfen gibt es Schwierigkeiten bei der ersten Öffnung der Flaschen und …
NEM für Kinder: Kein Beitrag zur gesunden Ernährung
Die Stiftung Warentest warnt vor Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) für Kinder. Von 18 getesteten Produkten habe nur ein einziges keine Mängel aufgewiesen, …
Sleepmaxxing: Warnung vor TikTok-Hype zur Schlafoptimierung
Bildschirmzeit reduzieren, Routinen entwickeln und Co. – Neben bewährten Ratschlägen kursieren unter dem Trend Sleepmaxxing zahlreiche, oft skurrile TikTok-Tipps für …