Trotz Herausforderungen: Stimmung in Apotheken steigt
Die wirtschaftliche Situation ist in vielen Apotheken angespannt und die vorgesehene Erhöhung des Mindestlohns dürfte die Lage noch verschärfen, wie zuletzt die Freie Apothekerschaft gewarnt hat. Dennoch hat sich die Stimmung in den Apotheken im zweiten Quartal stark verbessert, zeigt das Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit.
Bereits seit 20 Jahren liefert das Stimmungsbarometer Einblicke, wie die niedergelassenen Ärzt:innen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten. Seit 2022 gilt dies auch für Heilberufe, genau die sechs größten Berufsgruppen, nämlich Heilpraktiker:innen, Physiotherapeut:innen, Hebammen, Apotheker:innen, Logopäd:innen und Ergotherapeut:innen.
Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2025 zeigen: Der Stimmungswert bei den Heilberufler:innen hat sich im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stark verbessert – um 6,1 Punkte auf nun Minus 5,0. Dabei fällt die Entwicklung bei den Apotheker:innen am positivsten aus. Ihr Stimmungswert ist um 17,8 Punkte gestiegen.
Stimmung in Apotheken: Trotz Verbesserung Luft nach oben
Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Stimmung in den Apotheken jedoch eher gedrückt – Minus 30 lautet der aktuelle Wert, der den vorletzten Platz unter den Heilberufler:innen bedeutet.
Denn: Knapp jede/r zweite Apotheker:in (47 Prozent) bewertet die aktuelle wirtschaftliche Situation der Heilberufe als befriedigend, nur 11 Prozent als gut. 42 Prozent sehen dagegen eine schlechte Lage. Für die kommenden sechs Monate gehen knapp vier von zehn befragten Apotheker:innen (38 Prozent) von einer (weiteren) Verschlechterung aus, mehr als die Hälfte erwartet dagegen keine Veränderung (53 Prozent) und 9 Prozent glauben an eine Verbesserung.
Zu den größten „Stimmungskillern“ der Heilberufler:innen gehören im zweiten Quartal weiterhin politische Entscheidungen/gesetzliche Regelungen/Vorgaben der Selbstverwaltung (60 Prozent) sowie die eigene Arbeitszeit (41 Prozent). Hinzukommen Patient:innen und deren Angehörige sowie die Digitalisierung (jeweils 39 Prozent). Eine angespannte Personalsituation, die auf die Stimmung drückt (37 Prozent), ergänzt die Top 5.
Zur Methodik: Die repräsentative Erhebung erfolgte im Zeitraum vom 5. bis 15. Juni mithilfe eines Online-Fragebogens. Insgesamt wurden 10.000 nichtärztliche Heilberufler:innen aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung sowie weitere 1.980 Heilberufler:innen befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
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