63 Prozent aller Kinder und 38 Prozent der Erwachsenen haben Angst vor Spritzen. Wer im Kindesalter schmerzhafte Erfahrungen bei Impfungen und Co. macht, kann die negative Einstellung gegenüber Spritzen unter Umständen ein Leben lang nicht mehr ablegen. Zur Schmerzlinderung beim Impfen kann nun Tapfi (Pädia), ein Pflaster mit Lidocain und Prilocain, schon bei den Kleinen eingesetzt werden.
Ablenkung, auf dem Arm halten, streicheln oder eine Belohnung sollen Kindern die Angst vor der Spritze und dem Pikser oder dem Arztbesuch nehmen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 95 Prozent der Eltern bei ihren Kindern zwischen null und sechs Jahren vor dem Impfen ein Schmerzpflaster anwenden würden.
In der Regel hat ein Baby schon mit zwei Monaten bei der ersten Grundimmunisierung den ersten Kontakt mit einer Spritze. Viele Kinder und auch die Eltern verbinden mit dem Arztbesuch Stress und Angst, denn Impfungen können als sehr unangenehm und schmerzhaft empfunden werden. Hinzu kommt, dass weder Säuglinge noch Kleinkinder kognitiv in der Lage sind, Erklärungen oder Aufmunterungen rund um das Impfprozedere zu verstehen. Schmerzerlebnisse können zu einer pathologischen Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung führen. Das lokalanästhetische Pflaster Tapfi soll hier eine Lösung sein und die Compliance beim Impfen erhöhen.
Tapfi ist apothekenpflichtig und wird zur Oberflächenanästhesie von intakter Haut im Zusammenhang mit der Einführung von Nadeln, beispielsweise von intravenösen Kathetern oder bei Blutentnahmen sowie vor chirurgischen Eingriffen an der Hautoberfläche bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen angewendet.
Das Pflaster enthält die Wirkstoffkombi aus Lidocain und Prilocain und kann bereits ab der Geburt angewendet werden (1 g Emulsion enthält 25 mg Lidocain und 25 mg Prilocain). „Mit der präventiven Schmerzreduktion durch den Einsatz von Tapfi kann die Compliance beim Impfen insbesondere im frühen bis mittleren Kindesalter unterstützt werden – genau in diesem Zeitfenster, zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr, entwickeln sich im schlimmsten Fall echte Nadelphobien“, teilt Pädia mit.
Eltern können das Pflaster bereits zu Hause auf die trockene und saubere Haut aufkleben. Ab einem Alter von drei Monaten sollte das Pflaster mindestens eine Stunde vor dem geplanten Eingriff aufgebracht werden. Bei Säuglingen zwischen null und zwei Monaten liegt die Höchsteinwirkdauer bei einer Stunde bei einem behandelten Areal von maximal 10 cm.
Dazu wird die Verpackung durch Ziehen an der Aluminiumlasche an der Ecke geöffnet und das Pflaster so aufgebracht, dass die weiße Scheibe das zu betäubende Areal abdeckt. Tipp: Die Aufklebestelle in der Arztpraxis erfragen. Schutzfolie entfernen, das Pflaster auf das zu behandelnde Hautareal legen und entlang des Randes fest andrücken. Achtung: Nicht auf die Pflastermitte drücken, da sonst die Lidocain/Prilocain-Emulsion austreten kann und die Klebefläche nicht ausreichend haftet. Eltern sollten die Uhrzeit des Aufklebens direkt auf dem Pflaster notieren. Der Arzt entfernt das Pflaster vor der Impfung – Einstichschmerz sowie ein unangenehmes Druckgefühl bei der Injektion werden gemindert. Tapfi darf nicht zerschnitten oder in kleinere Stücke geteilt werden.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Privatrezept: Müssen Rabattverträge beachtet werden?
Beim Privatrezept wird in der Regel geliefert, wie verordnet. Doch ein Aut-idem-Austausch ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich und auch Rabattverträge …
Sturz beim Tabletten-Holen: BG zahlt nicht
Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt nicht, wenn Arbeitnehmende in der Pause beim Tabletten-Holen stürzen. Das hat der 21. Senat des Landessozialgerichtes …
Comirnaty KP.2 verfügbar
Der Abrechnungsleitfaden für die Corona-Impfung in der Apotheke wurde aktualisiert. Im November wird erstmals der an Omikron KP.2-angepasste Corona-Impfstoff von …