Erektile Dysfunktion und benignes Prostatasyndrom sind wohl die ersten Indikationen, die einem beim Wirkstoff Tadalafil in den Sinn kommen. Dennoch ist der Phosphodiesterase-5-Hemmer kein „Männerarzneimittel“. Tadalafil ist auch für Frauen zulasten der Kassen abgabefähig.
Tadalafil gehört wie Sildenafil und Vardenafil zu den Phosphodiesterase-5-Hemmern und zählt zu den Lifestyle-Medikamenten. Ausnahme ist der Einsatz zur Behandlung des benignen Prostatasyndroms, hier ist die Erstattung in Anlage II der Arzneimittel-Richtlinie geregelt. Anders sieht es bei der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) aus, die nicht nur Männer betreffen kann, sondern auch Frauen.
Von der pulmonalen Hypertonie (PH) oder auch Lungenhochdruck ist die Rede, wenn der Blutdruck im Lungenkreislauf dauerhaft erhöht ist. Dies ist der Fall, wenn für den pulmonalarteriellen Druck Werte ab 25 mm Hg erreicht werden. Der Druck steigt beispielsweise an, wenn die Blutgefäße in der Lunge verengt sind und ein erhöhter Widerstand der Gefäße zu verzeichnen ist. Als Ursache liegt meist eine chronische Erkrankung des Herzens oder der Lunge zugrunde. Zur Behandlung stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, eine Möglichkeit sind Phosphodiesterase-5-( PDE5) Hemmer.
Auch für Frauen: Tadalafil bei PAH
In einer Stärke von 20 mg ist Tadalafil zur Behandlung der PAH auf dem Markt. Indiziert sind die Arzneimittel zur Behandlung von erwachsenen PAH-Patienten der WHO-Funktionsklasse II und III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Wirksamkeit wurde bei idiopathischer PAH (IPAH) und bei PAH aufgrund einer Kollagenose bestätigt.
Betroffene sollten die empfohlene Dosis von einmal täglich 40 mg – entsprechend zwei Tabletten zu je 20 mg – unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Tadalafil ist ein starker und selektiver PDE5-Inhibitor. Das Enzym ist für den Abbau vom zyklischen Guanosinmonophosphat (cGMP) verantwortlich. PAH-Patienten haben eine verminderte Freisetzung von Stickstoffmonoxid aus dem Gefäßendothel, was mit einer Verminderung der cGMP-Konzentrationen innerhalb der glatten Lungengefäßmuskulatur assoziiert ist. PDE5 ist die in den Lungengefäßen überwiegend vorkommende Phosphodiesterase. Hemmt Tadalafil die PDE5, erhöht sich die cGMP-Konzentration. Die Folge ist eine Entspannung der glatten Muskelzellen der Lungengefäße und eine Vasodilatation der Lungengefäßbahnen. Der Lungendruck sinkt.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Zweiter Ringversuch mit Triamcinolonacetonid
Zum 1. April ist der zweite Rezeptur-Ringversuch gestartet. Bis Ende November ist eine Cremezubereitung mit Triamcinolonacetonid herzustellen. Geprüft werden verschiedene …
Döderlein noch abverkaufen
Döderlein Vaginalkapseln enthalten lebensfähige, gefriergetrocknete Kulturen von Lactobacillus gasseri und werden bei unspezifischen Störungen des physiologischen Scheidenmilieus angewendet – zur …
Nettacin: Neu bei bakteriellen Augeninfektionen
Im November kam mit Netildex ein Netilmicin-haltiges Augengel zur Behandlung entzündlicher Augenerkrankungen auf den Markt. Das Kombipräparat enthält außerdem Dexamethason. …