Tablettenschlucken: (K)Ein Problem
Zu groß, zu rau, zu bitter: Schlucken ist ein natürlicher Reflex; eigentlich sollte die Einnahme von Arzneimitteln also kein Problem sein, schließlich schlucken wir bis zu 3.000 Mal am Tag. Und doch schnürt es einigen die Kehle zu, wenn sie eine Tablette oder Kapsel schlucken sollen oder nur daran denken. Geht die Tablette nicht runter, können einige Tipps beim Tablettenschlucken helfen.
Schluckprobleme können verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen nicht nur Psyche und Blockaden, sondern auch Arzneimittel. Und weil mit unserem Körper auch das Schlucksystem altert, fällt das Tablettenschlucken mit zunehmendem Alter immer schwerer. Hinzu kommt eine Schluckblockade bei denjenigen, die ohnehin eine Abneigung gegen Arzneimittel haben, oder denen die Tabletten zu rau, die Kapseln zu groß oder der Geschmack der Medikamente zu unangenehm ist. Tablettenschlucken kann also auch Kopfsache sein.
Die richtige Menge Wasser macht`s
Ein Schnapsglas voll Wasser ist zu wenig, um eine Tablette oder Kapsel zu schlucken, die Menge taugt eher nur zum Herunterwürgen. Das Problem: Ist die Wassermenge zu gering, können Tablette oder Kapsel im Hals stecken bleiben und unter Umständen Schäden verursachen und die Angst vor dem Tablettenschlucken erhöhen. Orale feste Darreichungsformen sollten immer mit einer ausreichenden Menge eingenommen werden. Als ausreichend wird eine Menge von 200 ml angesehen, am besten geeignet sind Leitungswasser oder auch stilles Wasser.
Tipp: Vor der Arzneimitteleinnahme einen großen Schluck Wasser trinken und die Schleimhäute befeuchten. Außerdem sollten Tabletten und Co. immer in aufrechter Haltung also im Stehen oder Sitzen und nicht im Liegen eingenommen werden.
Nicken hilft
Kapseln lassen sich leichter schlucken, wenn man nickt. Klingt komisch, aber wer den Kopf zur Brust neigt, bekommt die Arzneimittel leichter herunter. Dazu einfach die Kapsel in den Mund nehmen, einen Schluck Wasser dazu und den Kopf zur Brust nehmen. Jetzt schwimmt die Kapsel oben in Richtung Rachen und ist mit einem Schluck hinunterbefördert. Dann das restliche Wasser in normaler aufrechter Haltung hinterhertrinken.
Tablettenschlucken mit dem Pop-Bottle-Trick
Alles was man beim Pop-Bottle-Trick braucht, ist eine flexible Plastikflasche, Wasser und die einzunehmende Tablette. So funktioniert der Trick: Tablette auf die Zunge legen, Wasserflaschenöffnung fest mit den Lippen umschließen, kräftigen Schluck einsaugen – die Flasche drückt ein – Kopf leicht nach hinten lehnen und Wasser sofort schlucken. Das Prinzip macht sich die Schwerkraft zunutze, denn die Tabletten gelangt mit dem Zug hinunter.
„Leberwurst-Trick“ ohne Wurst
Was bei Tieren funktioniert, klappt auch beim Menschen. Allerdings dient hier nicht Leberwurst als Köder. Stattdessen wird Brot oder eine gekochte Kartoffel im Mund zerkaut und dann die Tablette in den Speisebrei direkt in den Mund gelegt und beides gemeinsam geschluckt. Alternativ kann Apfelmus oder Kartoffelbrei (kalt) auf einen Löffel gegeben werden, dann die Tablette dazu und runter damit.
Schluckhilfen
Wenn die genannten Tricks nicht helfen, können sogenannte Schluckhilfen zum Einsatz kommen. Die Arzneimittel werden mit einem gelartigen Überzug versehen, das erleichtert nicht nur das Schlucken an sich, weil raue Tabletten besser rutschen, sondern nimmt auch den unangenehmen Geschmack des Arzneimittels.
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