Die Zahl der Todesfälle bei Minderjährigen in Großbritannien infolge von Infektionen mit A-Streptokokken ist weiter gestiegen. Seit September sind 19 britische Minderjährige an den Folgen der bakteriellen Infektion gestorben, wie aus Zahlen der Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) von Donnerstag hervorgeht.
Gleichzeitig gestand die Regierung in London erstmals ein, dass es einen Mangel an Antibiotika für Kinder gibt. Wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete, soll eine nun eingeführte Notfallregelung dafür sorgen, dass anstelle von drei knapp gewordenen Penicillin-Präparaten in Apotheken Alternativen ausgegeben werden dürfen, auch wenn diese nicht auf dem vom Arzt ausgestellten Rezept vermerkt sind.
In England kommt es nach UKHSA-Angaben derzeit zu überdurchschnittlich vielen Fällen von Scharlach und anderen Krankheiten, die durch A-Streptokokken ausgelöst werden. Besonders betroffen sind Kinder. Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem Robert Koch-Institut zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern. Eigentlich können Streptokokken-Infektionen durch Gabe von Antibiotika gut behandelt werden. Doch in seltenen Fällen lösen sie schwere Komplikationen aus.
Neue Streptokokken-Varianten oder eine erhöhte Resistenz gegen Antibiotika dürften aber nach Einschätzung von Expert:innen nicht hinter der hohen Zahl an Erkrankungen stecken. Es gilt vielmehr als wahrscheinlich, dass viele Kinder durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie weniger immun sind als in früheren Jahren.
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