Sportverletzung? Dann PECH!
Bei einer Sportverletzung hat man Pech und zwar im doppelte Sinne. Denn PECH gilt als Regel für die Versorgung von Stauchungen und Co. direkt nach dem Unfall.
Stumpfe Verletzungen wie Zerrung, Prellung und Verstauchung sind im Sport schnell passiert. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, ist eine schnelle Erstversorgung wichtig. „Verletzungen lassen sich nicht planen. Beim Wanderurlaub oder anderen sportlichen Aktivitäten sollte man deshalb die entsprechenden Hilfsmittel auch unterwegs immer dabeihaben“, weiß Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Bei Sportverletzungen hilft PECH.
PECH: Pause, Eis, Compression, Hochlagern
Pause
Umgeknickt, Zähne zusammengebissen und weitergemacht? Wer sich verletzt hat, sollte die Sporteinheit unverzüglich beenden, eine Pause einlegen und das betroffene Körperteil ruhigstellen. Wer dennoch weitermacht, riskiert eine Verschlimmerung der Verletzung und der Beschwerden. Außerdem kann sich die Heilung verzögern. Die Sportpause sollte solange andauern, bis sich eine Schmerzfreiheit in Ruheposition einstellt. Allerdings können Sportler auf Aktivitäten ausweichen, die die betroffene Körperstelle nicht beanspruchen oder entlasten.
Eis oder Kälte
Eispack oder Eisspray können die stumpfe Verletzung kühlen. So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wird verhindert, dass das Gewebe anschwillt und zum anderen wird durch die Kälte der Schmerz gemindert. Aber Vorsicht – Eis sollte nie direkt auf die Haut gelegt werden. Außerdem sollte nicht länger als zehn Minuten am Stück gekühlt werden. Nach einer Pause von einigen Minuten kann es kühl weitergehen. Insgesamt sollte über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden gekühlt werden.
Achtung: Ist die Haut verletzt, sollte die Stelle mit einem Desinfektionsmittel und sterilen Kompressen versorgt werden. Erst dann wird gekühlt.
Compression
Um ein Anschwellen des verletzten Bereichs zu verhindern, kann ein Kompressionsverband angelegt werden. Weil die Schwellung vor allem in den ersten Stunden nach dem Unfall zunimmt, sollte die Spannung des Kompressionsverbands regelmäßig kontrolliert und entsprechend angepasst werden.
Achtung: Körperteil nicht abschnüren.
Hochlagern
Das Hochlagern über die Herzebene erleichtert den Abfluss von Blut. Schwellungen wird entgegengewirkt und der Lymphabfluss gefördert. „Verbessert sich eine Sportverletzung nicht innerhalb von drei Tagen oder ist die Funktion des Gelenks eingeschränkt, sollten sich Patienten unbedingt an einen Arzt wenden“, so Benkert.
Schmerzstillende Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac können als Gel oder Salbe lokal aufgetragen werden. Dazu wird ein drei bis fünf Zentimeter langer Salbenstrang zwei- bis dreimal täglich auf die unverletzte Haut aufgetragen und einmassiert. Schmerzmittel als Tabletten können eine Alternative sein, ebenso wie pflanzliche Präparate zum Auftragen mit Beinwell oder Arnika.
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