Die Marke SOS war bislang nur außerhalb der Apotheke in Drogerien und Supermärkten zu finden. Jetzt launcht Districon, das zu Windstar Medical gehört, ein OTC-Arzneimittel und setzt mit der Halsschmerztablette SOS Septoflam einen Fuß in die Offizin.
Halsschmerzen gehören mit 30 Millionen verkauften Verpackungseinheiten laut Districon zu den Top 10 der absatzstärksten Indikationsgruppen im OTC-Bereich. Der Markt ist groß und mit SOS Septoflam kommt ein weiteres Arzneimittel dazu. Enthalten sind Benzydamin und Cetylpyridinium. Beide Wirkstoffe sind in der Kombination auch in Septolete (TAD) und einzeln unter anderem in Tantum Verde Lutschtabletten (Benzydamin, Angelini) und Neo Angin akut (Benzydamin, Klosterfrau) oder in Kombi mit anderen Wirkstoffen in beispielsweise Dolo-Dobendan (Cetylpyridinium, Reckitt Benckiser) und Wick Sulagil (Cetylpyridinium, Procter & Gamble) enthalten.
Benzydamin besitzt entzündungshemmende, schmerzlindernde und antibakterielle Eigenschaften, wird zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen im Mund- und Rachenraum angewandt und kann Schwellung, Rötung und Schmerzen lindern. Der Wirkstoff gehört zu den indolischen nicht-steroidalen Antirheumatika und wird zur lokalen Therapie in Form von beispielsweise Lutschtabletten oder Sprays eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Taubheitsgefühl im Mund- und Rachenraum sowie Mundtrockenheit.
Cetylpyridinium besitzt antiseptische Eigenschaften und wird ebenfalls bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt. Der Wirkstoff aus der Gruppe der quarternären Ammoniumverbindungen besitzt nur eine geringe Oberflächenspannung und kann daher in die Falten und Taschen der Schleimhautoberfläche eindringen. Cetylpyridinium besitzt eine bakterizide Wirkung, die auf die Hemmung enzymatischer Reaktionen in der Bakterienzelle sowie Permeabilitätsänderungen in der Zellmembran zurückzuführen ist. Außerdem besitzt der Wirkstoff fungizide Eigenschaften auf Hefepilze.
SOS Septoflam ist ein apothekenpflichtiges Arzneimittel, das ab einem Alter von sechs Jahren empfohlen werden kann. Die Halstabletten sollen spürbar bereits in 15 Minuten wirken und dabei eine Wirkungsdauer bis zu drei Stunden zeigen. In puncto Geschmack setzt das Unternehmen auf Zitrone-Holunder.
Die Halstabletten sollen ab dem 1. Januar 2021 über den Großhandel verfügbar sein. Districon setzt auf eine Packung zu acht Stück, denn nach zwei bis drei Tagen sei bei akuten Halsschmerzen in der Regel der Höhepunkt der Beschwerden überwunden. Sollte sich danach keine spürbare Besserung einstellen, werde ohnehin empfohlen, einen Arzt zurate zu ziehen. Den Launch wird eine Endverbraucherkampagne begleiten, die die Kund*innen in die Apotheke bringen soll.
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