Pickel, Mitesser und Pusteln sind nicht nur ein optisches Problem. Die Hautunreinheiten, die im Gesicht, an Dekolleté und Rumpf oder Oberarmen auftreten können, sind mitunter auch schmerzhaft. Fettige Haut und Unreinheiten können Zeichen für eine gewöhnliche Akne sein und nicht nur bei Jugendlichen auftreten. Zur Behandlung steht zum 15. August 2020 mit Selgamis (Trifaroten, Galderma) eine neue Therapieoption als Creme zur Verfügung.
Akne ist weltweit die häufigste dermatologische Erkrankung. Etwa 80 bis 90 Prozent der Jugendlichen leiden mehr oder weniger stark unter Akne. Aber auch Erwachsene können von der Erkrankung der Talgdrüsen betroffen sein. Für die Entstehung gibt es verschiedene Gründe, wie etwa eine Talgüberproduktion infolge eines steigenden Testosteronspiegels, was die Talgdrüsen verstopfen lässt. Aber auch genetische Faktoren, Stress oder die Ernährung können Ursachen für Akne sein.
Behandelt wird beispielsweise mit topischen Zubereitungen mit Benzoylperoxid, die rezeptfrei erhältlich sind. Auf ärztliche Verordnung finden Azelainsäure, Erythromycin, Tetrazyklin, Clindamycin und Retinoide (beispielsweise Tretinoin, Isotretinoin, Adapalen) Anwendung. Aber auch die Pille wird bei schweren Akneformen verordnet. Zum 15. August ist mit Selgamis eine weitere Therapieoption hinzugekommen.
Selgamis: Neu bei Akne vulgaris
Selgamis ist als Creme in einem Pumpspender auf dem Markt und wird zur lokalen Therapie von Akne vulgaris im Gesicht und/oder am Rumpf bei Patienten ab einem Alter von zwölf Jahren angewendet, wenn viele Komedonen, Papeln und Pusteln vorhanden sind.
Anwendung
Selgamis enthält 50 Mikrogramm (μg/g) (w/w) Trifaroten und wird einmal täglich am Abend dünn auf die betroffenen sauberen und trockenen Körperstellen aufgetragen. Ein Pumphub genügt für das Gesicht, zwei Pumpstöße sind für den oberen Bereich des Rückens nötig. Nach drei Monaten soll der Behandlungserfolg von einem Arzt bewertet werden.
Der Kontakt mit Augen, Augenlidern, Lippen und Schleimhäuten ist zu vermeiden. Nach der Anwendung sollten die Hände gründlich gewaschen werden.
Die Kombi mit einer Feuchtigkeitscreme ist möglich, allerdings sollte dem Arzneimittel ausreichend Zeit gegeben werden, um einziehen zu können.
Wirkung von Selgamis
Trifaroten gehört zu den Retinoiden, die topisch zur Behandlung von Akne eingesetzt werden. Das chemisch stabile Terphenylsäure-Derivat besitzt eine retinoidähnliche Wirkung. Der stark wirksame RARγ-Agonist (Agonist des Retinsäurerezeptors γ) moduliert außerdem Trifaroten Retinoid-Zielgene (Differenzierung und Entzündungsprozesse) in immortalisierten Keratinozyten und rekonstruierter Epidermis.
Nebenwirkungen
Zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie Erytheme, Abschuppung, Trockenheit und Stechen oder Brennen sowie Sonnenbrand an den Stellen, an denen Selgamis aufgetragen wurde.
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