„Schockfrosten“ oder einatmen: Warnung vor Deo-Challenge
Zu den unzähligen Mutproben, die in den sozialen Medien kursieren, gehört seit kurzem auch die sogenannte Deo-Challenge. Dabei werden Deo-Sprays zweckentfremdet, und zwar um sich selbst in einen Rauschzustand zu versetzen oder das eigene Durchhaltevermögen zu beweisen. Stichwort „Schockfrosten“.
Erst vor kurzem hat die Hot Chip Challenge für Wirbel gesorgt, nun kursiert mit der Deo-Challenge die nächste gefährliche Mutprobe in den sozialen Medien. Beide „Wettbewerbe“ haben eines gemeinsam: Teilnehmende sollen zeigen, wie lange sie ein bestimmtes unangenehmes Gefühl aushalten können. Während es bei der Chip Challenge extreme Schärfe war, ist es beim Deo extreme Kälte. Genau geht es darum, sich ein Deospray so lange auf ein und dieselbe Stelle des Körpers zu sprühen, wie es auszuhalten ist. Die Haut wird somit „schockgefrostet“.
Denn wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) informiert, werden bei der Deo-Challenge Temperaturen von bis zu -30 Grad erreicht, und zwar innerhalb weniger Sekunden. Die Folgen: Schmerzen, massive Hautschädigungen bis hin zu Erfrierungen. Genau kann das Gewebe an der betroffenen Stelle nekrotisieren – sprich absterben –, weil sogenannte Kälteverbrennungen entstehen.
Das Problem: Betroffene spüren die Kälteverbrennungen in der Regel zunächst nicht. Denn durch den Kontakt mit extremer Kälte gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen und es bilden sich Eiskristalle. Diese führen wiederum zu einer eingeschränkten Funktion von Proteinen. Auch die Funktion der Schmerzrezeptoren in der Haut ist gehemmt, Schmerzsignale werden nicht mehr an das Gehirn gesendet und die Challenge somit länger durchgeführt, als eigentlich auszuhalten wäre.
Abwandlung der Deo-Challenge kann zum Tod führen
In einer Abwandlung der Deo-Challenge wird es sogar noch gefährlicher. Denn dabei atmen Teilnehmende das Spray ein, um für ein Rauschgefühl zu sorgen. Je nach Zusammensetzung des genutzten Sprays treten infolgedessen jedoch Bewusstseinsverlust, Herzversagen, Atemlähmung, epileptische Anfälle und Kreislaufversagen auf, die sogar zum Tod führen können.
Denn während die Haut laut dem BfR eine gute Schutzbarriere gegen Schadstoffe bildet, ist die Lunge weitaus durchlässiger. So gelangen die Inhaltsstoffe der Sprays in hohen Konzentrationen in den Körper und können dort vor allem Herz Hirn schädigen. Hinzukommt, dass das Spray die normale Atemluft aus der Lunge verdrängt, eine Sauerstoffunterversorgung ist die Folge. „Schwere Verläufe können tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen“, warnen die Expert:innen in einer Mitteilung und raten eindringlich von der Teilnahme an der Deo-Challenge ab.
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