Schnelltests: AESKU schlägt Plattform-Lösung für Zertifikate vor
Die Nachfrage nach Laientests ist groß und die ersten Exemplare bei den Discountern ALDI und LIDL waren schnell ausverkauft. Das rheinland-pfälzische Biotechnologieunternehmen AESKU Diagnostics, das seinen Schnelltest über ALDI verkauft, bietet auch ein Testzertifikat an – doch hier gab es Probleme, denn mit einem QR-Code konnten mehrere Zertifikate ausgestellt werden. Jetzt hat AESKU die Pannen behoben und einen neuen Plan. Das Unternehmen schlägt eine bundesweite Plattform-Lösung für Schnelltestzertifikate und einen 5-Punkte-Plan vor.
AESKU gehört zu den ersten Herstellern für zugelassene Schnelltests zur Laienanwendung. Am 6. März war der AESKU.RAPID SARS CoV-2 Selbsttest in den Regalen von ALDI Nord und ALDI SÜD als Aktionsartikel erhältlich und schnell ausverkauft. Laut AESKU sollen sich bereits viele Tausend Menschen selbst getestet haben.
Das Unternehmen will nun sieben Millionen Einheiten des Schnelltests an das Land Rheinland-Pfalz liefern – die erste Lieferung soll am 24. März stattfinden – und schlägt außerdem einen 5-Punkte-Plan vor, um Schnelltests sicher und flächendeckend verfügbar zu machen. Ein Punkt ist hier die Einrichtung einer bundesweit einheitlichen Plattform-Lösung zur Erstellung von Schnelltestzertifikaten. Und so sieht der 5-Punkte-Plan insgesamt aus:
- Schnelle und flächendeckende Verfügbarmachung von Schnelltests für jede/n Bürger:in.
- Umsetzung konkreter Pilotprojekte zum Einsatz von Schnelltests in Unternehmen und Kommunen.
- Unterstützung eines „runden Tischs“ mit Gesundheitsämtern und AESKU. Das Unternehmen will als Experte für die Herstellung von Schnelltests zum bestmöglichen Einsatz der Tests beraten und weiterführende Maßnahmen mitentwickeln.
- Einrichtung einer bundesweit einheitlichen Plattform zur Generierung von Schnelltestzertifikaten.
- Grundsätzliche Veröffentlichung der statistisch relevanten Daten in anonymisierter Form. AESKU mache bereits einen ersten Schritt: „Die Zeitreihe der Schnelltestergebnisse steht der Öffentlichkeit ab sofort unter einer Public Commons Lizenz zur Verfügung.“
„Das große öffentliche Interesse an unseren Schnelltests bestätigt uns in unserer Idee und zeigt, dass es in Deutschland einen großen Bedarf an Schnelltest-Lösungen und -Zertifikaten gibt“, so AESKU-Geschäftsführer Dr. Torsten Matthias und räumt Defizite ein. „Wir haben festgestellt, dass ein Spezialist für hochqualitative Schnelltests nicht gleichzeitig auch ein Spezialist für eine Software sein kann und entsprechend gehandelt.“
Was war passiert? Die von AESKU bereitgestellte Web-App zur Erstellung von negtaiven Schnelltestzertifikaten war nach Hinweisen des c’t-Magazins auf ein Sicherheitsproblem vorsorglich deaktiviert worden. Der QR-Code konnte mehrfach benutzt und mehrere negative Testzertifikate ausgestellt werden. Zum anderen war durch Erraten von Dateinamen ein Zugriff auf Daten aus dieser Funktion möglich. AESKU habe die zwei Lücken unmittelbar nach Bekanntwerden geschlossen und stehe in intensivem Austausch mit dem Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz.
„AESKU stellt Selbsttests her. Diese Tests basieren auf Vertrauen und Eigenverantwortung. Deshalb basierte die private Zertifikatfunktion auf Vertrauen und der Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Unsere Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Schnelltestfunktion möchten wir nun weiter im positiven Sinne zur Eindämmung der Pandemie einsetzen“, Matthias. „Das große Interesse, das wir erfahren haben, erstreckt sich auch auf andere Schnelltests. Wir regen deshalb eine Sammelplattform für alle Schnelltest-Anbieter deutschlandweit an, auf der dann ein einheitliches und anerkanntes Zertifikat ausgestellt werden könnte.“
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