Schon wieder sorgt ein TikTok-Trend für Wirbel. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA warnt vor der Einnahme von selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARM), wie sie derzeit in den sozialen Medien empfohlen wird. Denn diese birgt Gefahren.
Ob Anti-Einschlaf-Challenge, Highwerden durch „Sleepy Chicken“ oder Abnehmen per Diabetes-Spritze: In den sozialen Medien kursieren verschiedene Trends. Dazu gehört inzwischen auch die Nutzung von selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren, die für einen schnellen Muskelaufbau und mehr sportliche Leistungsfähigkeit sorgen soll, so das Versprechen. Insbesondere unter Jugendlichen werden SARM häufig eingesetzt
Das Problem: Bisher haben sie als Arzneimittel keine Zulassung und dürfen auch nicht als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt gebracht werden. Im Gegenteil: Die Welt-Anti-Doping-Agentur listet sie unter den anabolen Wirkstoffen und verbietet ihren Einsatz. Hinzukommt, dass die Einnahme mit schweren Nebenwirkungen verbunden sein kann, informiert die FDA.
SARM sollen die Wirkung von Testosteron und anabolen Steroiden nachahmen. Eine mögliche Anwendung bei Muskelerkrankungen wie Muskelschwund wird jedoch aktuell untersucht.
Risiken von SARM können lebensbedrohlich sein
Der Behörde liegen demnach Berichte über gesundheitliche Beschwerden nach der Einnahme von SARM vor. Denn: „Social-Media-Beiträge von Influencern und Verkäufern von SARM tragen zur Verfügbarkeit und Förderung dieser gefährlichen Produkte bei“, heißt es in einer Mitteilung. Dabei würden die Risiken oft verschwiegen. Zudem würden die Produkte oft illegal und ohne Warnhinweise auf den Packungen verkauft, wodurch die Verbraucher:innen das Gefühl bekommen, sie seien sicher.
Daher warnen die Expert:innen nochmals vor den Folgen, die mitunter sogar lebensbedrohlich werden können und durch Studien belegt wurden. Dazu gehören unter anderem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, Psychosen und Halluzinationen, Schlafstörungen, sexuelle Dysfunktion, Leberschädigung und akutes Leberversagen, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt in der Schwangerschaft und Hodenschrumpfung.
Verbraucher:innen sollten vor der Einnahme gewarnt und auf die Risiken hingewiesen werden. Die FDA habe zudem mehrere Starfverfahren gegen Verkäufer:innen eingeleitet.
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