In Deutschland erleiden etwa 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall, der weitreichende Folgen haben kann. Das Leben der Betroffenen kann sich „schlagartig“ verändern.
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn. Bestimmte Funktionen fallen infolge einer Durchblutungsstörung oder einer Blutung aus. Möglich sind unter anderem Lähmungen, Unsicherheiten beim Gehen oder Stehen oder Sprachstörungen.
- ischämischer Schlaganfall: Im Falle eines Hirninfarkts kommt es zu einem Gefäßverschluss durch einen Thrombus und somit zu einem Durchblutungsausfall. Aber auch eine Verkalkung der Hirngefäße – meist der großen Hals- oder Hirnarterien – kann zu Verschlüssen führen.
- hämorrhagischer Schlaganfall: Hierbei handelt es sich um eine Hirnblutung, beispielsweise, wenn ein Hirngefäß durch hohen Druck platzt. In bis zu 10 Prozent der Fälle können auch Blutungen zwischen den Hirnhäuten auftreten.
Der „kleine“ Schlaganfall
Kommt es nur kurzzeitig zu einer Mangeldurchblutung, kann es sich um eine Transitorisch Ischämischen Attacke (TIA) handeln. Die Symptome unterscheiden sich nicht von einem vollendeten Schlaganfall – bei dem die Ausfälle länger als einen Tag andauern –, verschwinden aber nach wenigen Minuten wieder. In jedem Fall ist schnelles Handeln angezeigt.
Was sind die Risiken?
Ein Schlaganfall trifft nicht nur Ältere. Personen jeden Alters können einen Schlaganfall erleiden. Jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter. Die Hälfte aller Patienten ist älter als 75 Jahre.
Laut Deutscher Schlaganfall Hilfe sind 70 Prozent aller Schlaganfälle vermeidbar.
Hauptrisikofaktor ist Bluthochdruck. Aber auch Arteriosklerose spielt eine entscheidende Rolle. Denn die Erkrankung lässt in Folge von Ablagerungen die Gefäße verengen und schließlich verstopfen. Diabetes kann wiederum die Entstehung einer Arteriosklerose fördern. Aber auch Bewegungsmangel, Rauchen oder Alkohol können das Risiko erhöhen. Gestresste sind ebenfalls gefährdet, denn Blutdruck und Herzfrequenz können steigen und sich zudem die Blutungsneigung erhöhen. Aber auch das Geschlecht spielt eine Rolle. Männer haben im Vergleich zu Frauen ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Wie fast immer, spielen auch die Gene eine Rolle.
Symptome mit dem „FAST“-Test erfassen
Besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall muss schnell gehandelt werden. Häufige Symptome sind Seh- und Sprachstörungen, Lähmungen und Schwindel sowie starke Kopfschmerzen. Der FAST-Test lässt den Verdacht überprüfen. FAST steht für Face, Arms, Speech und Time.
- F: Die Betroffenen sollen Lächeln. Gelingt ihnen dies nicht und ein Mundwinkel hängt, kann dies ein Anzeichen auf eine halbseitige Lähmung sein.
- A: Zudem sollen die Arme so nach vorne gestreckt werden, dass die Handflächen nach oben zeigen. Dies ist einer halbseitigen Lähmung ebenfalls nicht möglich.
- S: Zur Überprüfung der Sprachfähigkeit sollen die Betroffenen einen einfachen Satz sprechen.
- T: Bei einem Schlaganfall muss es schnell gehen und unverzüglich die 112 gewählt werden.
Mögliche Folgen
20 Prozent der Betroffenen versterben innerhalb von vier Wochen. Etwa die Hälfte der Schlaganfallpatienten behält bleibende Schäden zurück. Die Folge können halbseitige Lähmungen, Sprachstörungen oder auch Gangstörungen sein. Aber auch Stuhl- oder Harninkontinenz können bleibende Schäden sein. Wie stark diese sind und um welche es sich handelt, hängt von der Intensität des Schlaganfalls und der betroffenen Hirnregion ab.
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