SARS-CoV-2: Erster Antigen-Test zugelassen
Antigene statt Antikörper: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einem Covid-19-Antigen-Schnelltest die Zulassung erteilt. Der diagnostische SARS-CoV-2 Antigen-Test kann binnen weniger Minuten Proteinfragmente nachweisen, die auf oder in dem Virus gefunden wurden.
Bislang gibt es zwei Testverfahren für SARS-CoV-2. Der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)-Test gilt als Goldstandard in der Diagnostik des neuartigen Coronavirus. Der PCR-Test erkennt das Virus oder Virusbestandteile. Antikörpertests dienen dem Nachweis von Immunglobulin (Ig)G und IgM-Antikörpern – das Virus bleibt also unerkannt. Hierbei gibt es jedoch ein Problem. Die Antikörperkonzentration nimmt erst nach Einsetzen der Krankheitssymptome zu. Die Konzentration an IgM im Blut steigt im Krankheitsverlauf stetig an und erreicht den Peak meist erst um den siebten bis zehnten Tag herum. Erst ab diesem Zeitraum steigt die Sensitivität vieler IgM-Schnelltests auf über 90 Prozent an. Somit können falsch-negative-Ergebnisse möglich sein. Die In-vitro-Schnelltest sind als Kassetten-Schnelltests, für die Blut aus der Fingerbeere entnommen werden muss, im Handel. Roche hat vor Kurzem die Zulassung für Elecsys Anti SARS-CoV-2 erhalten.
Antigen-Tests sind zwar weniger genau als PCR-Tests, haben allerdings den Vorteil der Schnelligkeit und sind zudem günstiger. Die Herstellung ist im Vergleich zum PCR-Test nicht nur billiger, sondern aufgrund ihres einfacheren Designs auch skalierbarer, was die Herstellung in großen Mengen möglich macht.
Wie funktioniert der SARS-CoV-2 Antigen-Test
Der Test prüft auf Proteinfragmente des Virus. Nötig sind dafür Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum. Innerhalb von wenigen Minuten soll ein zuverlässiges Ergebnis geliefert werden. Antigen-Tests sind für den Einsatz im Labor bestimmt. In den USA sollen sie nur zum Einsatz kommen, wenn das Testergebnis schnellstmöglich zur Verfügung stehen muss. Im Privatgebrauch sollen die neuartigen Tests keine Anwendung finden.
Der Nachteil der Tests: Sie haben ein erhöhtes Risiko für falsch-negative Ergebnisse, somit kann bei einem negativen Testergebnis eine Infektion nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Daher müssten die negativen Ergebnisse eines Antigen-Tests möglicherweise mit einem PCR-Test bestätigt werden, um eine mögliche Virusausbreitung aufgrund von falsch-negativen Ergebnissen zu verhindern.
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