SARS-CoV-2 bei Haustieren: Auch bei Vierbeinern Abstand halten
Können auch Haustiere an Corona erkranken? Seit Beginn der Pandemie beschäftigt diese Frage viele Tierhalter*innen. Die Antwort lautet ja, wie zwei Fälle aus München und Frankfurt zeigen. Doch wird SARS-CoV-2 bei Haustieren auch für den Menschen gefährlich?
Seit Juli 2020 gilt auch für Tiere, die sich mit dem Coronavirus infizieren, eine Meldepflicht. So muss beispielsweise das zuständige Veterinäramt über die Infektion mit SARS-CoV-2 bei Haustieren informiert werden. Nun wurden erstmals zwei Fälle in Deutschland gemeldet. So wurde in München bei dem Hund eine Infektion mit dem Virus festgestellt. Das Tier zeige jedoch bisher keine Symptome und sei ansonsten fit, sodass keine weiteren Maßnahmen erforderlich seien. Auch bei einer Katze in Frankfurt verlief die Infektion symptomlos, denn bei ihr wurden erst im Nachhinein Antikörper nachgewiesen.
Dies sind jedoch keine Einzelfälle. Inzwischen seien weltweit bereits 70 mit SARS-CoV-2 infizierte Haustiere bekannt, erklärt das Friedrich-Loeffler-Institut. Beispielsweise gebe es Fälle von Großkatzen aus Zoos. Dabei sind Katzen offenbar häufiger betroffen als Hunde. Auch die Tiere können bei einer Ansteckung Atemwegsinfektionen ausbilden, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen können. Daher gelte laut den Expert*innen des Instituts für Tierhalter*innen mit einem positiven Corona-Befund, Abstand von den Vierbeinern zu halten, um eine Übertragung zu vermeiden.
Übertragung von SARS-CoV-2 bei Haustieren auf Menschen? Expert*innen geben Entwarnung
Allerdings bestehe derzeit kein Grund zur Sorge, dass die Tiere das Virus auch auf andere Menschen übertragen würden. „Die Pandemie spielt sich zwischen Menschen ab“, betont Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Löffler-Instituts. Zudem seien die Fallzahlen bei Tieren aktuell ohnehin sehr gering.
Viel größer sei die Befürchtung, dass infizierte Personen das Virus auf Wildtiere übertragen und sich bei ihnen eine Mutation entwickeln könnte, die anschließend auch für den Menschen noch gefährlicher wird. Erst kürzlich waren in Dänemark Millionen Nerze gekeult worden, nachdem bei ihnen eine Virus-Mutation festgestellt wurde, die wieder auf den Menschen übertragen werden konnte. Mettenleiter warnt daher vor einem Kontakt mit freilebenden Wildtieren.
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