Rinvoq: Neu bei rheumatoider Arthritis
AbbVie hat mit Rinvoq eine neue Therapieoption zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis im Portfolio. Die Retardtabletten enthalten den Wirkstoff Upadacitinib zu 15 mg. Das Arzneimittel zählt zu den Neueinführungen im Februar 2020.
Indikation von Rinvoq
Rinvoq wird bei Erwachsenen zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis eingesetzt, wenn die Patienten auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika nur unzureichend angesprochen haben oder diese nicht vertragen wurden. Das Arzneimittel kann als Monotherapie oder auch in Kombination mit Methotrexat zum Einsatz kommen.
Einnahme
Die empfohlene Dosis beträgt 15 mg Upadacitinib einmal täglich. Die purpurfarbene Retardtablette kann unabhängig von den Mahlzeiten zu einer beliebigen Uhrzeit im Ganzen eingenommen werden.
Nebenwirkungen bei Rinvoq
Zu den am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Rinvoq zählen Infektionen der oberen Atemwege, Übelkeit, Anstieg der Kreatinphosphokinase (CPK) im Blut sowie Husten.
Wechselwirkungen
Upadacitinib wird hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert, somit können sowohl Inhibitoren (Ketoconazol, Clarithromycin oder Voriconazol) als auch Induktoren des Isoenzyms (Phenytoin, Rifampicin) die Wirkung beeinflussen. Wird CYP3A4 gehemmt, kommt es zu einem Anstieg der Upadacitinib-Konzentration. Induktoren des Isoenzyms hingegen führen zu einer abgeschwächten Wirkung des Arzneistoffs.
Methotrexat, Antacida oder Protonenpumpenhemmer beeinflussen die Plasmakonzentration von Upadacitinib nicht. Außerdem hat der Arzneistoff keine relevanten Auswirkungen auf Ethinylestradiol, Levonorgestrel, Methotrexat oder Wirkstoffe, die als Substrate von CYP1A2, CYP2B6, CYP2C9, CYP2C19 oder CYP2D6 metabolisiert werden.
Wirkung
Upadacitinib ist ein Immunsuppressivum und ein selektiver und reversibler Januskinase (JAK)-Hemmer. Der Arzneistoff hemmt bevorzugt die Signalübertragung durch JAK1 (inflammatorische Zytokine) oder JAK1/3 (Immunüberwachung) mit funktioneller Selektivität gegenüber Zytokin-Rezeptoren. JAK sind intrazelluläre Enzyme, die Signale von Zytokinen (Proteine, die Wachstum und Differenzierung von Zellen regulieren) und Wachstumsfaktoren weiterleiten, die an zellulären Prozessen, wie Entzündungsreaktionen, Hämatopoese und Immunüberwachung, beteiligt sind.
Der Arzneistoff kann die Symptome der rheumatoiden Arthritis wie Gelenkschwellungen und daraus resultierenden Schmerzen lindern.
Rheumatoide Arthritis
… ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die die Innenhaut der Gelenke befällt und so das klinische Bild einer Polyarthritis hervorruft. Darüber hinaus können auch andere Organe betroffen sein. Die Ursachen der Autoimmunerkrankung sind bislang ungeklärt, es besteht jedoch eine genetische Disposition. Bei rheumatoider Arthritis wird körpereigenes Gewebe und Bindegewebe von Antikörpern und Phagozyten angegriffen. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu einer Zerstörung der Gelenke und zu schwerwiegenden Behinderungen bis zur Invalidität kommen.
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