Ringversuch 2023: Gelzubereitung mit Dexamethason
Das neue Jahr startet mit einem neuen Ringversuch. Vom 1. Januar bis 31. Juli können Apotheken ihr Know-how in der Rezeptur bei der Herstellung einer Gelzubereitung mit Dexamethason zeigen. Wir frischen dein Wissen über den Wirkstoff auf.
Dexamethason besitzt entzündungshemmende, immunsuppressive und antiallergische Eigenschaften. Das schwach bis mittelstark wirksame Glukokortikoid zählt zu den photoinstabilen Substanzen und ist als weißes kristallines Pulver praktisch unlöslich in Wasser. In Ethanol löst sich das Corticoid nur wenig und in Dichlormethan schwer. Das pH-Optimum liegt bei 3 bis 3,5. Die Seitenkette ist bei alkalischem pH-Wert oxidationsempfindlich. Der rezeptierbare Bereich liegt bei pH 2 bis 7.
Die obere Richtkonzentration liegt bei 0,1 Prozent. In topischen Zubereitungen liegt die therapeutische Konzentration bei 0,01 bis 0,05 Prozent. Inkompatibel ist Dexamethason mit basisch reagierenden Wirk- oder Hilfsstoffen. Als Konservierungsmittel für Dexamethason-haltige Rezepturen können Kaliumsorbat und Sorbinsäure, die Kombi Kaliumsorbat und wasserfreie Zitronensäure sowie Propylenglykol verwendet werden.
Bei der Verarbeitung von Dexamethason in mikronisierter Form ist darauf zu achten, dass sich keine Pulvernester bilden. Daher empfiehlt es sich, eine Anreibung herzustellen. Angerieben wird mit einer Substanz, in der sich Dexamethason nicht löst. Geeignet sind Glycerol, dickflüssiges Paraffin oder mittelkettige Triglyceride. Einwaagekorrekturfaktor nicht vergessen! Alternativ kann auf halbfeste Rezepturkonzentrate wie die Dexamethason-Verreibung 1 Prozent zurückgegriffen werden.
Das DAC/NRF hält zwei Rezepturen für Gelzubereitungen mit Dexamethason bereit – Dexamethason 0,1 Prozent Carmellose-Gel und Dexamethason 0,1 Prozent Gel Cordes.
Weitere Ringversuche 2023 sind eine flüssige Zubereitung mit Paracetamol, eine halbfeste Zubereitung mit Harnstoff und Budesonid-Zäpfchen.
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