Wasseraufnehmende Salben sind, wie es ihr Name bereits verrät, in der Lage Wasser zu binden. Die auch als Absorptionsbasen bezeichneten Grundlagen erfreuen sich aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten großer Beliebtheit.
Die wasserfreien Salbengrundlagen werden durch den Zusatz eines Emulgators zu wasseraufnehmenden Salben. Somit besteht nun die Möglichkeit Wasser in die Grundlage einzuarbeiten und daraus eine Creme herzustellen. Dabei wird, je nach verwendetem Emulgator, in eine lipophile wasseraufnehmende Salbe oder eine hydrophile wasseraufnehmende Salbe unterschieden. Aus der lipophilen Variante der Grundlage entsteht nach der Zugabe von Wasser eine Wasser-in-Öl-Creme (W/O-Creme) und aus der hydrophilen Variante eine Öl-in-Wasser-Creme (O/W-Creme).
Da die wasseraufnehmenden Salben selbst kein Wasser enthalten, sind sie mikrobiell nicht anfällig und werden nicht konserviert. Erst nach Zugabe von Wasser muss eventuell eine Konservierung vorgenommen werden.
Wasseraufnehmende Salben und ihre Verwendungsmöglichkeiten
Zinksalbe DAB
Zinksalbe DAB, oder lateinisch auch Unguentum Zinci, besteht zu 90 Prozent aus Wollwachsalkoholsalbe und zu 10 Prozent aus Zinkoxid. Durch den in der Wollwachsalkoholsalbe zugesetzten Emulgator, kann Zinksalbe DAB auch sehr gut mit Wasser verarbeitet werden. Durch das enthaltene Zinkoxid wirkt Zinksalbe DAB austrocknend, adstringierend und leicht antiseptisch. Zum Einsatz kommt diese Grundlage beispielsweise bei Windeldermatitis, zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen und bei Entzündungen in der Region von Körperfalten. Zudem können, während einer Warzenbehandlung, die umliegenden, nicht betroffenen Hautareale mit Zinksalbe DAB schützend abgedeckt werden.
Wollwachsalkoholsalbe DAB
Bei Wollwachsalkoholsalbe DAB handelt es sich um eine nichtionische wasseraufnehmende Salbe, die die Emulgatoren Wollwachalkohole und Cetylstearylalkohol enthält. Eine Verarbeitung ist also sowohl mit anionischen als auch mit kationischen Substanzen möglich. Lateinisch wird Wollwachsalkoholsalbe DAB auch als Unguentum alcoholum lanae bezeichnet. Zur Anwendung kommt die Grundlage zur Behandlung trockener bis sehr trockener Haut, bei Neurodermitis und anderen chronischen entzündlichen Hauterkrankungen.
Hydrophile Salbe DAB
Die hydrophile Salbe DAB, die auch den lateinischen Namen Unguentum emulsificans trägt, wird vorrangig als Halbfertigware zur Herstellung der wasserhaltigen hydrophilen Salbe DAB verwendet. Ohne die Verarbeitung mit Wasser oder die Einarbeitung von Wirkstoffen, weist die Grundlage allein keine Indikation auf. Verarbeitet wird hydrophile Salbe DAB mit emulgierendem Cetylstearylalkohol (Typ A). Somit handelt es sich um eine anionische Grundlage, die nicht mit kationischen Substanzen kombiniert werden kann.
Emulgierendes hydrophobes Basisgel DAC
Um emulgierendes hydrophobes Basisgel DAC herzustellen, wird hydrophobes Basisgel DAC verwendet. Dieses wird mit Triglyceroldiisostearat und Isopropylpalmitat verarbeitet. Durch den Zusatz des nichtionischen Emulgators Triglyceroldiisostearat kann die Grundlage sowohl mit anionischen als auch mit kationischen Substanzen kombiniert werden. Angewendet wird emulgierendes hydrophobes Basisgel DAC bei sehr trockener Haut oder, nach Zusatz eines keratolytischen Wirkstoffs (Salicylsäure oder Harnstoff), zur Ablösung von Verhornungen. Ebenso kann es als Alternative zu Wollwachsalkoholsalbe gesehen werden, wenn die von Patient:innen nicht vertragen wird.
Emulgierende Augensalbe DAC
Die emulgierende Augensalbe, die lateinisch auch als Oculentum simplex DAC bezeichnet wird, setzt sich aus weißem Vaselin, dickflüssigem Paraffin und Cholesterol zusammen. Der Emulgator Cholesterol verleiht der Grundlage einen nichtionischen Charakter, weshalb die Verarbeitung mit anionischen und kationischen Substanzen möglich ist. Verwendung findet die wasseraufnehmende Salbe bei der Herstellung lipophiler Augencremes, als Gleitmittel zur Anwendung am Auge direkt oder zum Schutz gegen Austrocknung der Augenumgebung.
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