Finger weg von Paranüssen, lautet die aktuelle Empfehlung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) für Kinder. Grund dafür ist das enthaltene radioaktive Radium. Auch für Schwangere und Stillende sind die Nüsse tabu.
Paranüsse gelten als gesunde Energielieferanten. Sie enthalten unter anderem Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen und Selen, die für die Knochengesundheit und Muskelversorgung sowie zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper wichtig sind. Die Nüsse haben einen leicht süßlichen Geschmack, der an Mandeln erinnert. Doch für bestimmte Personengruppen gilt: Finger weg von Paranüssen. Der Grund: das enthaltene radioaktive Radium.
Radium: Paranüsse erhöhen Strahlendosis bei Kindern deutlich
In einer Mitteilung warnt das BfS aktuell, dass vor allem bei Kindern auf Paranüsse verzichtet werden sollte. Denn während die mit dem Verzehr der Nüsse enthaltende Radium-Menge bei Erwachsenen lediglich zu einer geringen Strahlendosis führe, die gut verstoffwechselt werden könne, sei die Belastung bei Kindern deutlich höher. Dazu ein Beispiel: Erwachsene nehmen pro Jahr über die Nahrung eine Strahlendosis von etwa 300 Mikrosievert auf. Durch den Verzehr von im Schnitt zwei Paranüssen pro Tag kommen 160 Mikrosievert hinzu. Da Kinder jedoch einen anderen Körperbau und Stoffwechsel haben, würde bei ihnen dieselbe Menge an Nüssen zu einer sechsmal so hohen Strahlendosis (etwa 1.000 Mikrosievert) führen. Hinzukommt, dass sich Radium in Zähnen und Knochen ablagern kann, die bei Kindern noch im Aufbau sind.
Auch Schwangere und Stillende sollten laut den Expert:innen auf Paranüsse verzichten, um eine Übertragung des Radiums auf das Kind – über die Plazenta oder Muttermilch – zu verhindern. Denn: Kinder reagieren empfindlicher auf Strahlung als Erwachsene und brauchen daher einen stärkeren Schutz, so der Appell.
Der im Vergleich zu heimischen Nüssen wie der Haselnuss hohe Radiumgehalt in Paranüssen geht darauf zurück, dass Paranussbäume vor allem im südamerikanischen Raum beheimatet sind, wo viele Böden reich an Radium sind. Durch die Wurzeln der Pflanze gelangt dies in die Nüsse. Auch Erwachsene sollten daher von einem übermäßigen Verzehr absehen, so die Empfehlung.
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