Über eine Kompetenzerweiterung für PTA wird immer wieder diskutiert und auch die pharmazeutischen Dienstleistungen bergen Zündstoff, die Gespräche anzufachen. Denn: Nur zwei der fünf Services dürfen neben Apotheker:innen auch PTA erbringen. Ein No-Go für die Apothekenmitarbeiter:innen, wie eine aktuelle aposcope-Befragung zeigt.
Risikoermittlung hoher Blutdruck und standardisierte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung und Üben der Inhalationstechnik sind die beiden pharmazeutischen Dienstleistungen, zu denen auch PTA berechtigt sind. Die Betreuung von Organtransplantierten oder Patient:innen unter Antitumortherapie sowie die Medikationsberatung bei Polymedikation obliegt den Apotheker:innen – eine entsprechende Schulung vorausgesetzt.
Geht es nach den Apothekenmitarbeiter:innen, sollte sich dies ändern. 78 Prozent der von aposcope befragten Apotheker:innen und PTA sind der Meinung, dass alle pharmazeutischen Dienstleistungen auch von PTA nach entsprechender Fortbildung durchgeführt werden sollten. Die Zustimmung unter den Apotheker:innen liegt bei 72 Prozent, unter den PTA bei 82 Prozent und unter den befragten Inhaber:innen bei 83 Prozent. Bei den Filialleiter:innen ist der Zuspruch mit 69 Prozent am geringsten.
Fest steht für die Kolleg:innen auch: Die Kostenübernahme von pharmazeutischen Dienstleistungen der Apotheke durch die Krankenkassen stärkt die Vor-Ort-Apotheke. Hier liegt die Zustimmung bei 83 Prozent.
Doch nicht alle Apotheken werden pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Wie die aktuelle aposcope-Befragung zeigt, bieten 36 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen die Services an und weitere 36 Prozent planen die Einführung beziehungsweise sprechen im Team darüber. In knapp drei von zehn Apotheken sind die pharmazeutischen Dienstleistungen hingegen kein Thema.
Was spricht für das Angebot? Wer pharmazeutische Dienstleistungen anbietet oder plant, anzubieten, rechnet mit einer Bindung der Kundschaft (78 Prozent), einer Erhöhung der Therapiesicherheit (63 Prozent), einer Aufwertung/Positionierung der Apotheke (60 Prozent) sowie eine Förderung der Zusammenarbeit zwischen Arztpraxis und Apotheke (38 Prozent).
Hinweise zur Methodik: An der aposcope-Befragung nahmen am 15. Juni insgesamt 506 Apotheker:innen und PTA teil.
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