Für viele Kolleg:innen gibt es keinen schöneren Beruf als den des/der PTA. Diese Meinung teilt auch die Theodor-Litt-Schule (TLS) in Neumünster, die angehende PTA ausbildet. Weil die Neuanmeldungen rückläufig sind, wird das Team kreativ und setzt bei der Nachwuchssuche verschiedene Hebel in Bewegung.
Den PTA-Beruf gibt es inzwischen seit 56 Jahren. Denn am 24. März 1968 trat das Gesetz über den Beruf der pharmazeutisch-technischen Assistentin und des pharmazeutisch-technischen Assistenten in Kraft. Doch aktuell ist dieser vom Aussterben bedroht, wie eine aposcope-Befragung gezeigt hat. Denn es mangelt schon jetzt an Fachkräften und der Nachwuchs fehlt.
Davon kann die TLS ein Lied singen. Bei den Anmeldezahlen neuer Schüler:innen gab es zuletzt einen Einbruch. Deshalb hat sich das Team der TLS das Ziel gesetzt, die Werbetrommel für den PTA-Beruf zu rühren. Auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein unterstützt dabei.
PTA zu sein, bedeutet mehr als verkaufen
Um angehende PTA zu gewinnen und die Attraktivität der Ausbildung zu steigern, nutzt die Schule verschiedene Wege. So wird auf Berufsmessen das Interesse potenzieller neuer Bewerber:innen geweckt und Interessierte können sich einen digitalen Überblick verschaffen. Außerdem findet am 4. Mai von 10 bis 13 Uhr seit Jahren wieder ein Tag der offenen Tür statt, um noch mehr Aufsehen im Land Schleswig-Holstein erregen zu können und den tollen Beruf des/der PTA zu bewerben. Interessierte können dabei die Ausbildungsräume besichtigen, beim Befüllen von Kapseln mit Brausepulver und dem Gießen von Schokozäpfchen Rezepturduft schnuppern und in der Lernapotheke ein Beratungsgespräch simulieren. Außerdem können individuelle Schnuppertage vereinbart werden.
„Das Schöne am PTA-Beruf ist seine Vielseitigkeit, man kann seine praktische Veranlagung ausleben, Patient:innen mit breitem Wissen zur Seite stehen, sie aufklären und noch vieles mehr“, betont Ricarda Nottelmann, die als PTA selbst an der TLS unterrichtet und ihre Erfahrungen gerne an den Nachwuchs weitergibt. Denn eines ist klar: PTA sind mehr als Verkäufer:innen.
PTA-Ausbildung ohne Zusatzkosten
Auf das Schulgeld, das noch immer an einigen PTA-Schulen zum Alltag gehört, verzichtet die TLS. Auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren fallen weg und die Schüler:innen bekommen ab diesem Sommer die notwendige Laborausrüstung – inklusive Kittel – sowie die entsprechenden Lehrbücher kostenfrei zur Verfügung gestellt. Doch damit nicht genug. Bei Interesse können angehende Kolleg:innen neben der PTA-Ausbildung an der Schule auch ihre volle Fachhochschulreife erwerben. Dafür finden Zusatzunterricht und -prüfungen in Deutsch/Kommunikation, Englisch und Mathematik statt.
Bewerber:innen für die PTA-Ausbildung sollten vor allem eines Mitbringen: Interesse. Dabei dreht sich bekanntlich viel um Naturwissenschaften. Profi-Kenntnisse sind jedoch nicht erforderlich. „Wir fangen klein an, um alle abzuholen.“
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