Am 14. Juni ist Apotheken-Protesttag und bundesweit sind die Teams zur Teilnahme aufgerufen. Dabei gehe es um nicht weniger als die Existenz und das Fortbestehen der Apotheken, schreibt PTA Peggy Becker in einem offenen Brief an die Adexa und ihren Vorstand, den BVpta und alle Kolleg:innen.
„In zahlreichen Aktionen haben wir Apotheken bereits auf diverse Missstände in unserem Bereich aufmerksam gemacht – sei es mit Videobotschaften, den „letzten Kitteln“ etc.“, schreibt die PTA. „Doch es passiert NICHTS!“ Anstelle von Verbesserungen würden der Personalmangel und das Apothekensterben immer weiter voranschreiten. „WIR brauchen JETZT eine Lösung“, lautet daher die klare Forderung der PTA, die sie an die Gewerkschaft, den Berufsverband und alle Kolleg:innen sendet. „Es ist 10 nach 12!“
Gemeinsamer Protest für die Existenz der Apotheken
Sie selbst habe sich früher bereits explizit für den PTA-Beruf eingesetzt, doch es fehlte an Unterstützung von verschiedenen Stellen. Das soll nun beim gemeinschaftlichen Protest anders laufen. Daher bittet Peggy eindringlich um Teilnahme am Protesttag, denn es gehe um weit mehr als die Gehälter von Mitarbeitenden. „Es geht um die EXISTENZ und das Fortbestehen der Apotheken als Dienstleister und Gewährleister der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.“
Vor allem Letzteres sei in der aktuellen Situation rund um Lieferengpässe kaum bis gar nicht mehr zu stemmen und zu leisten! „Lassen Sie uns ALLE gemeinsam für bessere Bedingungen kämpfen, JETZT! Sonst sind die Apotheken (und Patienten) verloren und auf kurz oder lang wird das Gesundheitswesen zusammenbrechen!!! Wenn Licht aus, dann aus – für IMMER! #Lass das Licht an, Karl!“, lautet die Botschaft.
Ihre Forderungen:
- weniger überflüssige und komplizierte Vorschriften
- weniger Bürokratie
- größere Wertschätzung für die Leistungen der Teams von Seiten der Politik und der Gesellschaft
- mehr Kompetenzen für alle Berufsgruppen
- kein Inkassorisiko für Inhaber:innen
- bessere Honorierung für Inhaber:innen, um adäquate Gehälter zahlen zu können – „Wir alle müssen auch unsere Familien ernähren und versorgen.“
Außerdem appelliert die PTA an die Kolleg:innen, keine Angst vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen durch die Teilnahme am Protesttag zu haben, sondern mutig zu sein. Denn vor allem PTA müssten sich täglich einiges gefallen lassen, wobei ihre eigentlichen Kompetenzen sowie ihr pharmazeutisches Fachwissen auf der Strecke bleiben würden.
Übrigens: Hier erfährst du, ob PTA streiken dürfen.
Mehr aus dieser Kategorie
Nordrhein: Einigung auf neuen Tarifvertrag
Adexa und TGL Nordrhein haben sich rückwirkend zum 1. Januar 2025 auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Dieser muss von den …
Reduzierte Wochenarbeitszeit: Teilzeit nicht gleich Teilzeit?
Etwa jede/r dritte Erwerbstätige arbeitet hierzulande in Teilzeit – Tendenz steigend. Auch in den Apotheken entscheiden sich viele Mitarbeitende dazu, …
Thomas Preis ist neuer Abda-Präsident
Thomas Preis ist neuer Abda-Präsident. Er holte die Stimmmehrheit und das Quorum. Amtsinhaberin Gabriele Regina Overwiening holte im zweiten Anlauf …