Augentropfen müssen einen bestimmten pH-Wert besitzen, um das Auge nicht zu reizen. Zum Einsatz kommen verschiedene Puffersysteme. Ein Beispiel ist der Phosphatpuffer. Aber Vorsicht: Phosphatpuffer sollten nicht bei geschädigten Augen, beispielsweise nach einer Operation zum Einsatz kommen.
Trockene Augen sind in der Apotheke beinahe täglich Thema in der Beratung. Zur Wahl stehen nicht nur verschiedene befeuchtende Inhaltsstoffe wie Hypromellose, Hyaluronsäure, Carmellose oder Ectoin und Tropfflaschen, sondern auch Puffersysteme. Ein Beispiel ist der Phosphatpuffer in Augentropfen.
Puffer und Euhydrie
Die Tränenflüssigkeit hat einen pH-Wert von 7,35. Werden Augentropfen appliziert, liegt der reizfreie Bereich des Auges zwischen pH 7,3 und 9,7. Euhydrie beschreibt das Zusammenspiel aus Verträglichkeit, Wirkstoffstabilität und Wirkstoffpenetration – also einen Kompromiss des pH-Wertes, der die drei Punkte berücksichtigt.
Als Puffer kommen unter anderem der Citrat- und der Phosphatpuffer zum Einsatz. Letzterer steht immer wieder in der Diskussion. Der Grund: Unter Umständen können Calciumablagerungen möglich sein und die Hornhaut kann getrübt werden. Zu den verwendeten Substanzen gehören unter anderem Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Dinatriummonohydrogenphosphat-Dihydrat oder Natriumdihydrogenphosphat sowie Kaliumdihydrogenphosphat und Kaliummonohydrogenphosphat.
Phosphatpuffer in Augentropfen
Bei geschädigtem Auge – beispielsweise nach einer Operation oder einer Verletzung infolge einer falschen Handhabung der Kontaktlinse – sollte auf Augentropfen mit einem Phosphatpuffer verzichtet werden. Der Grund: Der Puffer steht in Verdacht, Calciumablagerungen in der Hornhaut zu verursachen. Die Folge: Eine Calcifizierung kann die Sehkraft beeinträchtigen und die Hornhaut dauerhaft trüben.
Wie kommt es zu Calciumablagerungen im Auge? In der Hornhaut befindet sich Calcium. Dieses reagiert mit dem Phosphatpuffer-System und es bilden sich irreversible Calcium-Phosphat-Kristalle. Der Vorgang kann bereits nach wenigen Tagen einsetzten und verstärkt sich bei regelmäßigem Gebrauch über einen längeren Zeitraum. Ist die Hornhaut intakt/gesund, ist die Verwendung von Phosphatpuffern in Augentropfen in der Regel unbedenklich.
Eine Alternative zum Phosphatpuffer sind Augentropfen mit Citratpuffer. Sie werden nicht mit einer Calcifizierung der Hornhaut in Verbindung gebracht.
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